Salzburg AG: Erfolgt zwangsweiser Einbau von Smartmetern?

Von Knud Wermescher
11. Februar 2023
Lesezeit: 2 Min.

Rüde Methoden im Umgang mit ihren Kunden muss sich nach Vorfällen in anderen Bundesländern nun auch die Salzburg AG vorwerfen lassen. So staunten Bürger zuletzt in Oberndorf und in Hof bei Salzburg nicht schlecht, als sie unangekündigten Besuch vom Unternehmen bekamen. 

Während einige Hausbewohner durch ein „Rumpeln“ im Haus aufgeschreckt wurden und beim Nachsehen auf einen Mitarbeiter des Unternehmens trafen, erfuhren mehrere Hausbesitzer erst nachträglich vom Einbau eines Smartmeters. Wobei viele nicht einmal wissen, wobei es sich dabei handelt. 

Datenschutz egal

Dieser erlaubt dem Stromanbieter individuelle Aufzeichnungen über den Stromverbrauch einzelner Haushalte. Mit dessen Hilfe kann man also z.B. feststellen, wann jemand zu Hause ist oder wann er fernsieht. Der Datenschutz tritt hierbei zur Seite. AUF1.TV hatte bereits vergangenen Juni in einem Interview mit dem Bürgerrechtler Fritz Loindl im Rahmen der Sendung „‚Smartmeter‘: Die neue Totalüberwachung kommt heimlich über den Stromzähler“ darüber berichtet. Nicht nur, dass viele Kunden angeben, nicht zu wissen, was ein Smartmeter ist, es wurde in den Informationsschreiben der Salzburg AG angeblich nur der Einbau neuer Stromzähler, nicht aber von Smartmetern angekündigt. 

Rüde Kunden-Behandlung

Einzelne Betroffene mögen diese Information nicht erhalten haben. Auskünfte, die nachfragende Bürger von Mitarbeitern allerdings erhielten, zeugen von einem geradezu diktatorischen Umgang. So wurde einigen, die aus dem Gebäude eilende Techniker ansprachen, schlicht ausgerichtet, man habe das Gerät jetzt eingebaut und werde es nun auch nicht wieder ausbauen. Ein anderer erhielt vom Telefonservice die Auskunft: „Sie werden ihn [den Smartmeter] bekommen, ob sie wollen oder nicht, und sie können gar nichts dagegen machen.“ Und während die Einbauten laut Stromkunden zum Teil auch dann stattfinden sollen, wenn Hausbesitzer nicht anwesend sind, wurde in einem Fall sogar davon berichtet, dass sich ein Mitarbeiter auch von einer verschlossenen Gartentür nicht vom Erfüllen seiner Pflicht abhielten ließ. 

Es gibt eine Alternative

Wir hatten zu den angeführten Vorwürfen die Salzburg AG um eine Stellungnahme gebeten. Laut deren Aussage lägen dem Unternehmen keinerlei diesbezüglichen Beschwerden vor. Wenn Kunden zum Zeitpunkt der Montage nicht zu Hause seien, würden die Monteure eine Karte mit der Bitte um Terminvereinbarung hinterlassen. Zum rüden Umgang mit Kunden äußert man sich nicht. Die Mitarbeiter der Hotline würden alle Kunden ausführlich beraten und auch auf die Alternative der sogenannten „Blind-Meter-Variante“ hinweisen. Dabei handelt es sich um einen Zähler, der die Verbrauchsdaten nur einmal pro Jahr dem Netzbetreiber übermittelt. Verärgerte Kunden der Salzburg AG bestätigten derlei Vorgehen allerdings nicht. Einem wurde aufgrund eines durchgeführten Zählertausches sogar mitten während der Arbeit der Strom abgestellt. Möglicherweise sollte das Unternehmen, das sich im Besitz von Stadt und Land Salzburg befindet, seine Mitarbeiter nochmals ausdrücklich auf die offiziell verkündete Vorgangsweise hinweisen. 

 

Mehr zu den umstrittenen Smartmetern finden Sie im Interview mit Bürgerrechtler Fritz Loindl: „‚Smartmeter‘: Die neue Totalüberwachung kommt heimlich über den Stromzähler“:

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