Horrornacht im Landkreis Harz: Die halbe Nacht ohne Strom

Von AUF1-Redaktion
30. Januar 2023
Lesezeit: 3 Min.

Aktualisiert um 17:25

Seit Monaten wird vor einem Blackout gewarnt. Aufgrund von Überlastung, schlechter Wartung der Stromnetze oder bei Energieknappheit sowie zu hohen Energiespitzen durch Erneuerbare Energiequellen droht eine (gewollte oder ungewollte) Abschaltung bzw. der Ausfall der Energiezufuhr. Die Betroffenen sitzen dann im Dunklen – in der kalten Jahreszeit womöglich auch im Kalten. Innerhalb weniger Stunden wurde das gleich zweimal hintereinander zur bitteren Realität für Bewohner im Landkreis Harz.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Horrorszenario bekamen in der vergangenen Nacht die Bürger im sachsen-anhaltinischen Landkreis Harz. Denn dort kam es aufgrund eines technischen Defekts zu großflächigen Stromausfällen. Anfangs konnte gar nicht abgeschätzt werden, wie lange der Blackout dauern würde. So saßen stundenlang etwa 100.000 Menschen in der Dunkelheit. Und da auch die technischen Geräte nicht funktionierten, gingen auch Heizungen, Herde sowie Kühlschränke und Wasserspülungen nicht. Denn hierfür benötigt man eben Strom.

Vorsorge ist wichtig

Wohl dem, der vorgesorgt hatte oder noch bzw. wieder den guten alten Holzherd oder Holzofen in der Wohnung stehen hat. Hier rächt sich, dass im Rahmen der fortschreitenden Technologisierung immer mehr Elektronik eingebaut und verwendet wird, sodass der Betrieb aller wichtigen Einrichtungen zur Daseinsvorsorge wie Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Heizung und Licht vom Stromfluss abhängt. Um im Falle eines Falles nicht ganz den Unbilden der Technik ausgeliefert zu sein, bereiten sich nicht wenige Bürger auf diesen Fall X jetzt schon vor.

Notfallofen – ein Ausweg

So platzieren sie zum Beispiel Taschenlampen an mehreren Stellen in der Wohnung, halten Trink-, sprich Mineralwasser in größeren Mengen vor sowie haltbare Nahrungsmittel, die auch ohne Erwärmen verzehrt werden können (im AUF1-Shop finden Sie die wichtigsten Dinge für die Krisenvorsorge!). Denn vor allem in Städten ist der Einbau eines Holzherdes oft schwierig, da technisch kaum machbar. Dazu sind vielfach die Abzüge und Kaminschächte nicht (mehr) geeignet. Zur Wärmegewinnung gibt es aber mobile Geräte, die recht schnell Räume aufheizen. So ist etwa ein Notfallofen, der mit gereinigtem Heizpetroleum läuft, in der Lage, bei Stromausfall Wärme in Hallen oder Innenräumen zu produzieren. Durch regelmäßiges Lüften vermeidet man Gesundheitsgefahren. Und da das Petroleum nahezu rückstandsfrei verbrennt, fällt auch kaum zu entsorgendes Material an.

Schäden durch Blackout

Als Grund dafür, warum gut 100.000 Menschen im Harz die halbe Nacht ohne Strom waren, wurde angegeben, dass es im Avacon-Umspannwerk Hüttenrode zum Spannungsabfall gekommen war. Dies geschah deshalb, weil eine Hochspannungsleitung gerissen war. Erst um 3.30 Uhr war wieder Strom verfügbar. Der relativ kurze Blackout sorgte jedoch für nachhaltige negative Folgen. So meldete das Klinikum Halberstadt, dass sowohl Röntgengerät als auch Computertomograf dadurch beschädigt wurden.

Aktualisierung – Zweiter Totalausfall innerhalb weniger Stunden

Nur wenige Stunden später kam es im Landkreis Harz erneut zu einem Blackout. „Ein technischer Defekt führt zu großflächigen Stromausfällen im Landkreis Harz. Es ist nicht absehbar, wann mit einer Wiederversorgung gerechnet werden kann“, hieß es in einer amtlichen Warnung von 10.42 Uhr, berichtet „Bild“. Betroffen von diesem zweiten Totalausfall waren die Städte Blankenburg und Halberstadt – insgesamt rund 57.500 Einwohner. Als Grund werden die Folgen des ersten Blackouts angegeben. Die „Bild“ schreibt: „Bewohner wurden am Vormittag wie bereits auch in der Nacht aufgefordert, Kindern und Älteren bei der Versorgung zu helfen, gegebenenfalls Notunterkünfte und Feuerwehrgerätehäuser aufzusuchen. Telefonieren war nicht möglich. Die Funkmasten der Handynetze waren ebenfalls ohne Strom und somit ausgefallen.“ 


 

 

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