Das Kartenhaus der deutschen „Energiewende” fällt langsam, aber sicher in sich zusammen: Der deutsche DAX-Konzern Siemens Energy ist gezwungen, mit der Bundesregierung über staatliche Garantien zu verhandeln. Besonders das auf Windkraft spezialisierte Tochterunternehmen Siemens Gamesa fährt seit Jahren Milliardenmiesen ein. Für dieses Jahr erwartet man einen Verlust von 4,5 Milliarden Euro.
„Für bestimmte Onshore-Plattformen schließt Siemens Gamesa vorerst keine neuen Verträge ab und nimmt im Offshore-Geschäft nur selektiv Aufträge an“, hieß es. Ein Sprecher von Robert Habecks Wirtschaftsministerium erklärte, die Bundesregierung sei „in engen und vertrauensvollen Gesprächen mit dem Unternehmen“, ohne weitere Details zu nennen.
Unternehmen redet sich die Krise schön
Medienberichten zufolge geht es um staatliche Bürgschaften von 15 Milliarden (!) Euro. Für die Branche, die doch angeblich den größten Boom der jüngeren Geschichte erleben sollte, eine mehr als peinliche Entwicklung. Das „enorme Tempo der Energiewende” sorge für eine hohe Nachfrage nach den Technologien, der Auftragsbestand liege bei 110 Milliarden Euro, beeilte sich ein Unternehmenssprecher zu beschwichtigen.
Diese an sich positive Entwicklung führe dazu, „dass wir in größerem Ausmaß Garantien an unsere Kunden vergeben müssen. Das ist eine Herausforderung für alle Unternehmen.” Man bringe daher „Maßnahmen zur Stärkung unserer Bilanz” auf den Weg und führe lediglich Gespräche mit der Bundesregierung, wie man „Garantiestrukturen im schnell wachsenden Energiemarkt sicherstellen” könne, geht die hilflose Schönfärberei weiter.
Zwei Drittel Börsenwert futsch seit Juni
Tatsache ist, dass Siemens Energy seit Anfang Juni über zwei Drittel seines Börsenwertes eingebüßt hat, seit Jahresbeginn waren es 58 Prozent. Die verschwurbelten Aussagen des Konzerns, dass der Absturz im Grunde der Ausdruck einer Erfolgsstory sei, zeigt die ganze Verzweiflung. Der Absturz der Aktie konnte mit den zweckoptimistischen PR-Versuchen nicht gestoppt werden: Am Donnerstag lag sie fast 30 Prozent im Minus.
Es wird dem Bund und damit dem Steuerzahler also abermals nicht erspart bleiben, hier einzuspringen. Denn um den wahnwitzigen grünen Plan zu erfüllen, bis 2030 an jedem Arbeitstag fünf neue Windräder der modernsten 5 MW-Klasse in Betrieb nehmen zu können, braucht der Staat die taumelnde Siemens-Tochter.
Milliarden für nicht marktfähige Unternehmen
Dabei sind die Verluste so monströs, dass die Hausbanken von Siemens immer zögerlicher werden, noch mehr Geld in dieses Fass ohne Boden zu stecken. Hier zeigt sich abermals die unvermeidliche Abwärtsspirale einer letztlich staatlich kontrollierten Wirtschaft. Um absurde Ideologieprojekte zu verwirklichen, die an sich bereits zum Scheitern verurteilt sind, muss es wieder der Steuerzahler richten.
Der linksgrüne Staat stützt nun, genau wie früh gewarnt wurde, ohnehin schon faktisch hochsubventionierte Zukunftsunternehmen, die eigentlich gar nicht marktfähig sind, mit Milliarden, um seine ideologiegetriebene Politik fortsetzten zu können. Auch hier ist der Kollaps vorprogrammiert, weil es – wie bei jedem sozialistischen Projekt – auf Dauer unmöglich ist, eine Totgeburt am Leben zu erhalten.