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Zwangsumsiedlung

Gedenktag für vertriebene Deutsche: Eine ganze Volksgruppe bestraft

Von AUF1-Redaktion
22. Januar 2023
Lesezeit: 1 Min.

Dieser Beitrag erschien zuvor in der Budapester Zeitung

Zwischen 1946 und 1948 wurden nahezu 200.000 Ungarndeutsche außer Landes getrieben. Die kollektive Bestrafung begann am 19. Januar 1946 in Budaörs.

Am Donnerstag fand eine Gedenkveranstaltung in Környe (Komitat Esztergom) statt, auf der der Staatssekretär des Ministerpräsidentenamtes, Miklós Soltész, erklärte: „Jede Boshaftigkeit zieht weitere Boshaftigkeiten nach sich, und das Böse schiebt häufig den Opfern die Schuld für die verübten Verbrechen in die Schuhe. Eine ganze Volksgruppe zu bestrafen, nur weil ihre Muttersprache jener der Besatzer gleicht, ist völlig unakzeptabel.“

Der Staatssekretär erinnerte daran, dass sich 1941 noch knapp eine halbe Million Landsleute der deutschen Volksgruppe zugehörig fühlte – bei der Volkszählung 1949 wagten dies nur noch 2.600 Deutsche anzugeben. Der Parlamentsabgeordnete und Repräsentant der deutschen Minderheit, Imre Ritter, fasste auf Deutsch und Ungarisch Stationen jenes Prozesses zusammen, der am 19. Januar 2012 in den Parlamentsbeschluss mündete, diesen Tag zum Gedenktag der Zwangsaussiedlung und Vertreibung der Ungarndeutschen zu erklären. 

Damit die Gemeinschaft der Ungarndeutschen wieder aufblühen könne, müsse man nach vorne schauen, meinte er und verwies auf 72 Bildungseinrichtungen mit 15.000 Kindern und Jugendlichen in der Verwaltung der Minderheit. Die Veranstaltung endete mit einer Kranzniederlegung im Gedenken an jene 100 Familien, die aus Környe vertrieben wurden.

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