Grüner Kretschmann zieht Corona-Bilanz – erkennt keine Fehler

Von Daniel Matissek
25. Januar 2023
Lesezeit: 2 Min.

Neues von Deutschlands prominentestem Grün-Maoisten: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann bleibt seinem Ruf als Corona-Hardliner treu: Nicht nur, dass er stur die Impfung weiter propagiert; er will sich auch Notstandsverordnungen und Grundrechts-Restriktionen für alle Zeiten vorbehalten – im Namen künftiger „Pandemien”.

Wer zumindest die leise Hoffnung hegte, deutsche Spitzenpolitiker würden sich, nach dem sukzessiven Abklingen der Corona-Hysterie, im Rückblick zumindest etwas selbstkritisch betrachten und sich zu irgendeinem Wort des Bedauerns über die Maßlosigkeit der Freiheitsbeschränkungen durchringen, sieht sich seit Monaten enttäuscht. Im Fall des baden-württembergischen Ministerpräsidenten wird er nun sogar eines Besseren – oder Schlechteren – belehrt.

„Voller Instrumentenkasten“

Dieser zog nämlich nun eine Bilanz der Corona-Politik, die von einem staunenswerten Mangel jeglicher Selbstkritik geprägt ist. Ohne sich auch nur des geringsten Fehlers bewusst zu sein, beharrt Kretschmann auf einem potentiellen Weiter-so. Obwohl die Corona-Beschränkungen endlich komplett wegfallen sollen, ändere er seine Meinung, was die Eingriffsrechte der Länder in kritischen Pandemie-Lagen betrifft, „keinen Millimeter“, ließ er am Dienstag verlauten.

„Der Instrumentenkasten muss voll sein bis an den Rand. Alles was möglich ist, muss da drin sein – wie in einem Feuerwehrhaus, da ist alles drin für schwere und leichte Brände“, schwadronierte er. Es hänge dann von den jeweiligen Gegebenheiten ab, welche Instrumente die Regierung dann „nutze”. Zu seiner Corona-Politik erklärte er so unbeirrt wie unbelehrbar: „Je ne regrette rien – ich bereue nichts“. Stets habe er nach dem Wissen gehandelt, das er unter Beteiligung von Experten bestmöglich haben konnte, bügelte der grüne Landesvater Einwände von Kritikern nieder: Schließlich dürfe man „in einer Pandemie nicht zögerlich” sein.

Selbstrechtfertigung eines Alarmisten

Kleiner Schönheitsfehler an Kretschmanns so zynischer wie selbstgerechter Argumentation: 100 Jahre lang gab es keine Pandemie in Europa und man kann geteilter Meinung darüber sein, ob auch Corona überhaupt je eine solche war und nicht viel eher künstlich als solche eingestuft wurde. Insofern dürfte kaum jemand genug Erfahrung mit dem Thema haben, um zu wissen, wie man sich im Fall einer echten Pandemie verhält.

Kretschmann – der wie die meisten deutschen und auch internationalen Politiker früh in einen anhaltenden, so wichtigtuerischen wie deplatzierten Alarmismus verfallen war und seit 2020 immer neue Befugnisse für die Bundesländer verlangte – versucht also nun ebenfalls, durch die Hintertür einen Teil der Verantwortung auf „die Experten” abzuschieben – ohne einzuräumen, dass dabei stets nur die handverlesenen Experten erwünscht waren, die die gewünschten Corona-Märchen bedienten.

„Bin großer Impfanhänger“

Der Stuttgarter Regierungschef bringt es sogar fertig, in einem Atemzug zu behaupten, er habe sich von Artikel 2 des Grundgesetzes leiten lassen, der das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit garantiert, und zugleich die Impfkampagne zu rechtfertigen, mit der eben jenes Grundrecht mit Füßen getreten wurde. Sich selbst bezeichnete er dabei auch noch als „großen Impfanhänger“: Er sei viermal gegen Corona sowie gegen Influenza und seit kurzem auch gegen Gürtelrose geimpft, gab er stolz bekannt.

Auch die Schutzmaske trage er konsequent – allerdings derzeit nur noch dort, wo es gesetzlich vorgeschrieben sei. Und so buchstabieren wir „Vollopfer“. Immerhin gibt Kretschmann damit indirekt zu, dass er die vermeintliche „Pandemie”-Gefahr selbst nicht allzu hoch eingeschätzt hat (obwohl er sich ja sogar in der „vulnerablen“ Altersgruppe befindet) – sonst würde er vermutlich auch im Alltag freiwillig mit Maske herumlaufen. Von größeren Fehlern will er gleichwohl nichts wissen – eine Einstellung, die auch im Rest der politischen „Klasse“ Deutschlands vorherrscht.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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