Wegen vieler Skandale ist die ÖVP auf dem Weg nach unten

Von Kurt Guggenbichler
1. Februar 2023
Lesezeit: 1 Min.

Die ZiB 2 von Dienstagabend dürfte für viele Österreicher ein weiterer Grund sein, sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen abzugewöhnen. Trotz vieler Skandale sei die FPÖ weiter auf dem Weg nach oben, sprach Tobias Pötzelsberger treuherzig und wie die Unschuld vom Lande in die Fernsehkamera.

Das mit dem „Weg nach oben“ stimmt! Aber von welchen „Skandalen“ sprach dieser Mann eigentlich? Die FPÖ-Vorfälle, die vom ORF im Verein mit anderen Systemmedien in der Vergangenheit zum Skandal hochstilisiert wurden, wie beispielsweise die Ibiza- oder die Liederbuch-Affäre, sind – verglichen mit den unzähligen und vermutlich noch nicht vollständig aufgedeckten ÖVP-Machinationen – eher schlechte Schülerscherze als waschechte Eklats.

Diese finden sich in der Mehrzahl bei den Schwarzen, die sich seit Kriegsende in ihren Proporzregierungen mit den Roten schon immer alles ausgepackelt haben und nicht immer nur zum Wohl aller Bürger. Dies ist auch einer der Gründe, warum Österreich heute im neuesten Korruptionsranking von „Transparency International“ auf Rang 22 liegt, knapp gefolgt von Staaten wie den Seychellen, Taiwan oder den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die FPÖ hat in den letzten 70 Jahren zu dieser Platzierung am wenigsten beigetragen. Denn nicht die FPÖ, sondern die ÖVP hatte mit Ernst Strasser einst einen Innenminister, der sich später als ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament bestechen ließ und dafür auch verurteilt wurde.

Vermutlich reiten die Schwarzen deshalb so gern auf dem unbestechlichen Herbert Kickl herum, dem sie trotzdem nichts anzuhängen vermögen, so sehr sie sich auch darum bemühen. Daher musste in der Vergangenheit HC Strache dran glauben, der durch seine Unvorsichtigkeit leider selbst die Munition für seine politische Hinrichtung geliefert hat – und der damalige türkise Kanzler Sebastian Kurz hat scheinheilig dabei zugesehen.

Damit aber hat Kurz seinen Schwarzen – wie wir heute wissen – einen Bärendienst erwiesen. Denn seit der Ibiza-Affäre poppen bei den Schwarzen die Skandale am laufenden Band auf. Eigentlich hätte Pötzelsberger in der ZiB 2 vermelden müssen: Wegen der vielen Skandale sei die ÖVP auf dem Weg nach unten!

Zum Autor: Kurt Guggenbichler war Mitbegründer und Chefredakteur des „Wochenblick“. Sein journalistisches Handwerk hat er bei der „Goslarschen Zeitung“ in Norddeutschland erlernt, wo er acht Jahre lang als Redakteur, Reporter und Kolumnist tätig war. Wieder zurück in seiner Heimat, arbeitete Guggenbichler in der Funktion eines Ressortleiters dann 25 Jahre lang für die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Zum „Wochenblick“ wechselte er einige Zeit nach seiner Tätigkeit als Chefredakteur der Tageszeitung „Oberösterreichs Neue“ und für AUF1-Info ist Guggenbichler nun als Nachrichten-Redakteur, Kommentator und Reporter im Einsatz.

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