Seit Januar moderiert Louis Klamroth als Nachfolger von Frank Plasberg die ARD-Talkshow „Hart aber Fair“. Bereits letzten Monat wurde bekannt, dass er privat mit der deutschen „Fridays-for-Future“-Chefin Luisa Neubauer liiert ist. Nun droht ihm Ungemach – weil er dem Sender im Einstellungsgespräch die Nähe zu der linksradikalen Klima-Aktivisten verschwiegen hat.
Die bemerkenswerte Geheimhaltung gegenüber seinem Arbeitgeber praktizierte Klamroth dann gegenüber der großen Öffentlichkeit jedoch so gar nicht: „Da ich mit einer Person des öffentlichen Lebens zusammen bin, hat das Publikum aus meiner Sicht einen Anspruch darauf, das zu wissen“, erklärte er im Dezember leutselig.
Mögliche „Interessenkonflikte”
Wie sich nun herausstellt, war die ARD von dieser Liaison indes nicht weniger überrascht als die Öffentlichkeit. Auch der WDR, der die Sendung produziert, erfuhr von Klamroths Beziehung erst, nachdem er bereits als „Hart aber Fair”-Moderator feststand. Zuvor soll er die Frage nach möglichen Interessenkonflikten verneint haben. „Das Privatleben von Herrn Klamroth war in den Gesprächen zwischen dem WDR und ihm vor Bekanntgabe der Zusammenarbeit kein Thema“, teilte der Sender dazu mit.
Ende August 2022 habe er den WDR über die Beziehung mit Neubauer informiert. Am 17. August war Klamroth als Plasberg-Nachfolger präsentiert worden. Die ARD (und erst recht der seit eh und je als „Rotfunk“ berüchtigte WDR) stecken nun gleich in mehrfacher Hinsicht in der Zwickmühle: Nach außen wollen sie die hehren Grundsätze der Neutralität hochhalten, die sie im Programm gleichwohl tagtäglich und immer frecher mit Füßen treten.
Drohender Weltuntergang in Dauerschleife
Neubauer und ihre Fanatikerkollegen anderer Klimasekten waren zudem stets Stammgäste bei „Hart aber Fair” und allen anderen Talkshows der ARD (und auch des ZDF). Die Klimahysterie beherrscht das gesamte Programm der Sender – bis in die Unterhaltungsformate hinein. In zahllosen Sendungen wird fast täglich der angeblich drohende Weltuntergang beschworen. Erst am Sonntag war Neubauer bei „Anne Will” in einer quasi reinen Grünen-Werbesendung zu Gast, deren Gästeliste parteipolitisch derart einseitig war, dass schon die Grenze zur Lächerlichkeit überschritten wurde.
Und das, obwohl Neubauer tags zuvor noch bei der Gewaltorgie zugegen war, die die selbsternannten Klimaretter in Lützerath veranstaltet hatten, wo sie sich profilneurotisch von drei Polizisten vom Ort des Geschehens wegtragen ließ. Sie rechtfertigt jede noch so irrsinnige Aktion der „Aktivisten“ und kokettierte dabei sogar öffentlich mit dem Sprengen von Pipelines. In den Mainstreammedien genießt sie dennoch völlige Narrenfreiheit – obwohl sie nichts eigenes zur Debatte beizusteuern hat, keine Leistungen erbracht hat, keine bedeutende Literatur oder irgendwelche wissenschaftlichen Erkenntnisse vorgelegt hat.
Nichtige Banalität
Sie sitzt einfach nur als „Klima-Aktivistin“ in den Senderstudios herum oder darf auf Klimakonferenzen oder gar in politischen Gremien ohne Mandat auftreten. Es ist die nichtige Banalität einer vollkommenen, zur Prominenz aufgebauschten Bedeutungslosigkeit, für die international auch die verhaltensauffällige Kindfrau Greta Thunberg steht (die in Lützerath eine nicht minder lachhafte Show inszenieren durfte).
Nun jedenfalls steht der ohnehin nicht gerade als „systemkritisch“ bekannte Klamroth jedenfalls bereits im Verdacht, die Agenda seiner Lebensgefährtin mitzubetreiben – wenngleich er auch ausschloss, dass sie je als Gast in seine Sendung eingeladen werde. Der WDR muss hingegen so tun, als sei ihm plötzlich etwas an der „Überparteilichkeit” seiner Mitarbeiter gelegen – obwohl, für jeden gequälten Zuschauer fast allabendlich sichtbar, das genaue Gegenteil der Fall ist. Man darf und wird amüsiert beobachten, welche medialen Verrenkungen dieser Eiertanz allen Beteiligten noch abverlangen wird, bis ein „Arbeitsverhältnis“ gelöst wird – das zwischen Klamroth und der ARD, oder das zwischen ihm und seiner Klima-Göre.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien. Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Für den Wochenblick schrieb er mit einer Unterbrechung vom Sommer 2020 bis zum Schluss. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: "Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein."