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UNVERSCHÄMT

Regierung schröpft die Autofahrer weiter – Sprit bald teurer

Von Kurt Guggenbichler
1. Februar 2023
Lesezeit: 2 Min.

Die Spritpreise dürften bald wieder verrücktspielen und der Literpreis die 2-Euro-Grenze übersteigen, befürchtet Bernd Zierhut, der Geschäftsführer der Welser Doppler-Mineralölgruppe. Das wird die Österreicher erneut unter finanziellen Druck bringen, denn eine Deckelung der nach wie vor unverschämt hohen Preise ist noch immer nicht in Sicht.

Obwohl zurzeit noch etwas günstiger getankt werden kann als noch vor einem halben Jahr, hat dies keine wirklich spürbare und nachhaltige Erleichterung für die Autofahrer gebracht. Als hauptsächlichen Grund für das derzeit noch immer so hohe Preisniveau, das demnächst steigen soll, nennt nicht nur Zierhut die verschärften EU-Sanktionen, die die Einfuhr von Rohöl und Fertigprodukten aus Russland verhindern. Dass die Regierung nun auch noch die Einführung von Benzin mit einem höheren Biokraftstoffanteil plant, stößt vielen Energieexperten sauer auf, weil sie darin einen neuen preistreibenden Faktor sehen, den zum jetzigen Zeitpunkt wirklich niemand brauchen kann.

Erleichterung nicht in Sicht

Doch um die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Bürger hat sich die türkis-grüne Regierung noch nie gekümmert, sagen resignierend landauf, landab die Österreicher. Obwohl diese kaum noch wissen, wie sie bei den galoppierenden Preisen auch für Lebensmittel, Wohnen und Heizen über die Runden kommen sollen, erhöhten Nehammer & Co. am 1. Januar eiskalt die im Herbst eingeführte CO2-Steuer. Die Erhöhung der CO2-Steuer in Zeiten wie diesen bezeichnet nicht nur Walter Narr aus dem burgenländischen Kukmirn als eine „Gaunerei“ der Regierung. „Solche Versager“, meint er, „haben wir nicht verdient.“ 

Ich habe gerade für 29 Liter Super-Plus-Benzin 50 Euro bezahlt“, ärgert sich ein Autofahrer am Donnerstagnachmittag an der Jet-Tankstelle an der Autobahn in Ansfelden bei Linz. Seufzend fügt er hinzu: „Aber die Autofahrer waren schon von jeher die Melkkühe der Nation.“ Im Wegfahren verweist er noch auf die NoVA, Kfz-Haftpflicht und Motorsteuer, die allesamt ebenfalls erhöht wurden.

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Bald könnten die Spritpreise wieder verrücktspielen und der Literpreis die 2-Euro-Marke übersteigen. (Foto: Kurt Guggenbichler)

Auch die Jahresvignette, die seit dem 1. Februar alle Autobahnfahrer auf der Windschutzscheibe ihres Wagens kleben haben müssen, kostet heuer mit 96,40 Euro um 2,8 Prozent mehr. Gestiegen sind auch die Neuwagenpreise um 10 Prozent, die der Gebrauchtwagen um 24 Prozent und auf den Straßen wird bei Verkehrsverstößen den Autofahrern künftig ebenfalls stärker ins Portemonnaie gelangt.

Mit neuen Radargeräten stärker abkassieren

Denn mit den neuen Super-Radargeräten, die jetzt auch in Oberösterreich aufgestellt werden – natürlich nur um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wie es heißt – wird man die „Raser“ wieder gut schröpfen können (worüber auch der „Wochenblick“ schon berichtet hat). Im Vorjahr wurden in Oberösterreich mehr als eine Million Schnellfahrer ertappt, wozu wohl auch jene gehören, die die erlaubte Geschwindigkeit nur um wenige Stundenkilometer überschritten haben und damit gleich 50 Euro (Minimum) losgeworden sind.

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Schon bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von 8 bis 12 km/h hagelt es saftige Strafen. (Foto: Kurt Guggenbichler)

Etwas weniger als ein Drittel aller Erwischten (307.000) waren Ausländer, die aber nicht alle für ihre „Raserei“ bezahlen mussten. Da es mit einigen Ländern kein Abkommen zur Bezahlung von Verkehrsstrafen in Österreich gibt, konnte der Staat bei 74.000 Autofahrern nicht abkassieren.

Zum Autor: Kurt Guggenbichler war Mitbegründer und Chefredakteur des „Wochenblick“. Sein journalistisches Handwerk hat er bei der „Goslarschen Zeitung“ in Norddeutschland erlernt, wo er acht Jahre lang als Redakteur, Reporter und Kolumnist tätig war. Wieder zurück in seiner Heimat, arbeitete Guggenbichler in der Funktion eines Ressortleiters dann 25 Jahre lang für die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Zum „Wochenblick“ wechselte er einige Zeit nach seiner Tätigkeit als Chefredakteur der Tageszeitung „Oberösterreichs Neue“ und für AUF1-Info ist Guggenbichler nun als Nachrichten-Redakteur, Kommentator und Reporter im Einsatz.

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