Wird der Ukraine-Krieg nun zum Weltenbrand? Stirbt Europa im Kampf der Imperien? – Fragen, die sich immer drängender stellen. Denn längst könnten NATO-Staaten mit eigenen Truppen in die Kämpfe eingegriffen haben. Von einer solchen Schattenarmee berichtete jüngst der österreichische Militärhistoriker Markus Reisner.
Damit nicht genug: Es gibt aktuelle Hinweise auf polnische Aktivitäten im Kampfgebiet, die eigene Ziele verfolgten. Ursprung der Meldung ist die Militäraufklärung der Donezker Volksrepublik, die natürlich ein Interesse an solchen Darstellungen hätte. „Die Konfrontationen zwischen ukrainischen und polnischen Einheiten haben in den vergangenen Wochen zugenommen“, behauptet der dortige Regierungsberater Jan Gagin zu Wochenbeginn.
Auch der deutsche Militärhistoriker Peter Feist ist besorgt – insbesondere über den Kurs der Bundesregierung. „Ich nenne das einfach Landesverrat“, sagte er am Mittwoch in der Sendung „Berlin Mitte AUF1“. Denn „dieser Krieg geht uns nichts an. Wir benehmen uns wie eine Kriegspartei, obwohl wir weder völkerrechtlich noch moralisch dazu verpflichtet wären.“
Deutschland liefert, „Freunde“ schauen zu
Mit seinem Kurs steht das linksgrüne Establishment in Berlin offenbar selbst in der EU relativ allein da. Erst hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Lieferung von Leopard-Panzern zugesagt – zur Freude globalistischer Medien. Doch der Versuch seines Verteidigungsministers Boris Pistorius, Lieferzusagen anderer Staaten zu erhalten, schlug am Wochenende krachend fehl. Die Regierungen in Warschau, Den Haag, Paris und Lissabon winkten ab – und schauen offenbar lieber zu, wie Deutschland in dieser Frage allein vorprescht.
Feist, der zu DDR-Zeiten Reservist der Nationalen Volksarmee war, fürchtet: Die selbsternannte wertebasierte Außenpolitik der Ampel-Apparatschiks führt genau in den Abgrund – denn moralisch durchtränktes Agieren ist unberechenbar und erschwert Verhandlungslösungen. Nur eine Rückkehr zu einer klar interessengeleiteten deutschen Politik könne eine atomare Katastrophe verhindern. „Die Anlässe sind andere, die Strukturen sind andere als vor 1990. Aber die Gefahr ist unheimlich groß, dass es außer Kontrolle gerät.“
Rückkehr zu Bismarck?
Statt sich in die Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen, sollte Deutschland „wie Bismarck als der ehrliche Makler auftreten, der Friedensverhandlungen organisiert“, so Feist bei „Berlin Mitte AUF1“. Doch dazu sei die Bundesregierung und das herrschende Establishment offenbar weder bereit noch in der Lage.
Und das ganze Interview mit dem Militärhistoriker Peter Feist sehen Sie hier, bei AUF1.TV, exklusiv: