„Falsches Geschlecht“: Polizei entschuldigt sich bei Transen

Von Daniel Matissek
6. Februar 2023
Lesezeit: 2 Min.

Wer noch einen Beweis dafür brauchte, zu welcher Lachnummer die deutsche Polizei mittlerweile von einer verkommenen Politikerkaste gemacht worden ist, der konnte dies vergangene Woche in Schleswig-Holstein erfahren: Dort entschuldigten sich die Beamten öffentlich dafür, im Text einer Personen-Fahndung das „falsche“, nämlich das biologische Geschlecht der gesuchten Person angeführt zu haben.

Die bizarre, aber zeitgeist-typische Anekdote ereignete sich in Osdorf in Schleswig-Holstein. Dort wurde ein 16-jähriges Mädchen als vermisst gemeldet, das sich als „Junge” identifiziert. In der Suchmeldung, die die Polizei auf Twitter veröffentlichte, hieß es: „Maike-Madlene ist ein Transgender und hört auf den Namen Jonas“. Der Tweet rief umgehend einen hysterischen Shitstorm fanatischer Transaktivisten hervor.

Der Polizei wurde vorgeworfen, „Deadnaming“ zu betreiben, weil sie es gewagt hatte, Geburtsnamen und biologisches Geschlecht der Vermissten zu veröffentlichen. Damit nicht genug, sei die Vermisste auch noch „misgendert“ worden, weil sie nicht mit „er“, sondern mit „sie“ angeredet worden sei. Dies sei „transfeindlich“. Auf die Idee, dass die Fahndung nach einem biologischen Mädchen unter einer Bezeichnung als „Junge“ deutlich erschwert werden könnte, und sie unter ihrem Geburtsnamen mehr Menschen bekannt sein dürfte als unter ihrem neu gewählten „Jungennamen”, kamen die Aktivisten offenbar nicht; die Betonung der Trans-Identität ist natürlich wichtiger als die Auffindung einer vermissten Person.

Vorwurf des „Deadnamings“

Anstatt diesen Irrsinn einfach zu ignorieren, kroch die Polizei sogleich zu Kreuze, und entschuldigte sich brav für ihr vermeintliches Fehlverhalten. „Wir haben wahrgenommen, dass unsere Formulierungen als diskriminierend empfunden wurden und zu Diskussionen in den sozialen Medien geführt haben. Wir möchten uns aufrichtig für unsere Wortwahl entschuldigen“. Die „geschlechtliche Identität“ des Mädchens habe man nicht verleugnen wollen und werde „den Vorfall zusammen mit der Zentralen Ansprechstelle LSBTIQ* nachbereiten“.

Dass es diese Ansprechstelle überhaupt gibt, ist bereits Skandal genug; Sönke Petersen, der Pressesprecher der Polizei Neumünster, ging aber noch weiter: „Ich wurde in der Samstagnacht aus dem Tiefschlaf geweckt und habe in erster Linie schnell die Vermisstenanzeige herausgeben wollen, damit die Radiostationen das vermelden können und beispielsweise Taxifahrer schon mal informiert sind. Mein Interesse war, dass der Jugendliche schnell gefunden wird. Dabei ist mir in der Formulierung offenbar ein Faux-pas passiert“. Man werde „klüger und lernt dazu“, beteuerte er.

Ellenlange Entschuldigung

In der Nacht habe er schlicht nicht daran gedacht, „er“ statt „sie“ zu schreiben, da er die offiziellen Daten, die ihm zur Verfügung gestanden hätten, benutzt habe. Er könne aber nachvollziehen, dass Transpersonen sich davon „angefasst” fühlten. Mit der öffentlichen Entschuldigung habe er auch den Druck aus den sozialen Medien nehmen wollen.

Mit dieser ellenlangen Entschuldigung wird von den Ermittlern selbst also der Eindruck vermittelt, als habe es sich um ein schweres, ja an sich unverzeihliches Vergehen der Polizei gehandelt. Tatsächlich hat sie in dem Wunsch, die Vermisste so schnell wie möglich zu finden, darauf verzichtet, die Selbstzuschreibung einer „Transperson“ zu übernehmen, die womöglich einem Mädchen immer noch ähnlicher sieht als ihrem Wunschgeschlecht und dadurch leichter zu finden gewesen wäre.

Lieblinge des Linksstaats profitieren

Dass die Polizei sich von einer Handvoll Irrer zum Narren machen lässt, denen das Schicksal der vermissten Person, die übrigens am Sonntag gefunden wurde, völlig gleichgültig ist, zeigt, in welchem geistig hoffnungslosen Zustand sich dieses Deutschland mittlerweile befindet.

Es passt alles ins Bild: Dieselben Beamten, die bei Corona die Schlagstöcke tanzen ließen, die Handschellen für Patrioten, Grundrechtsverfechter und einheimische Vernunftbürger bereithalten und im „Kampf gegen Rechts“ schonmal die Fünf gerade sein lassen, zeigen höchsten Eifer in zärtlichen Rücksichtnahmen für Transen, bei Verständnis und Toleranz für gewalttätige Migranten und in der strategischen Kooperation mit Antifa & Co. Die Lieblinge des Linksstaats haben in diesem Deutschland nichts zu befürchten – und können den Staatsapparat nach Belieben zum Narren halten.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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