Mehrheit lehnt Grünen-Ziele ab – doch Politik bleibt gründominiert

Von Daniel Matissek
6. Februar 2023
Lesezeit: 2 Min.

Die Grünen errangen bei der letzten Bundestagswahl zwar nur rund 15 Prozent der Wählerstimmen, ihre irre Klima- und Gender-Ideologie beherrscht jedoch fast alle Medien und auch das Bildungssystem vom Kindergarten bis zur Universität nahezu vollständig. Dennoch gelingt es ihnen nicht, eine Mehrheit der Gesellschaft dafür zu gewinnen. Hoffnung auf einen Politikwechsel lässt sich aus diesem Widerspruch aber nicht herleiten.

Dass die meisten mit den Inhalten der nicht einmal von jedem sechsten Deutschen gewählten Öko- und Klimasekte überhaupt nicht einverstanden sind oder ihnen diese reichlich egal ist, ergibt sich eindeutig aus mehreren Studien, über die deutsche Zeitungen vorige Woche berichteten. So hatte insbesondere eine Forsa-Umfrage belegt, dass die von den Grünen geforderte Geschlechter-Gleichstellung im Bundeskabinett 88 Prozent der Befragten völlig gleichgültig ist.

Quotenwahn und andere Zeitgeist-Themen

Selbst bei den Wählern der Grünen liegt diese Zahl bei 85 (!) Prozent. Dennoch halten die Grünen-Volkserzieher wie besessen am Quoten-Thema fest. In Thüringen drängten sie kürzlich sogar ihren eigenen Justizminister aus dem Amt, um ihn durch eine schwarze und völlig fachfremde Frau zu ersetzen.

In der Umfrage heißt es: „Dass auch der Kanzler die nach der Ernennung des neuen Verteidigungsministers nicht mehr existierende Parität zwischen Männern und Frauen im Bundeskabinett bedauert, versteht im Übrigen die übergroße Mehrheit von fast 90 Prozent der Bundesbürger nicht: Sie halten es nicht für wichtig, dass in der Bundesregierung genauso viele Frauen wie Männer Ministerposten bekleiden, und werten das eher als eine Anbiederung an einen von den politisch Verantwortlichen vermuteten, aber in Wirklichkeit gar nicht existierenden grünen Gender-Zeitgeist“.

Ideologie vor Fakten

Dieser Ungeist ist auch Bestandteil der grausigen Gender-Sprache, die die Grünen dem ganzen Volk aufzwingen wollen, von diesem aber zu 74 Prozent abgelehnt wird. Die Konrad-Adenauer-Stiftung fand heraus, dass nur 29 Prozent der Deutschen einem vollständigen Ausstieg aus der Atomkraft zustimmen, den die Grünen gegen jede Vernunft voran- und das Land damit sehenden Auges in den Energiekollaps treiben. 71 Prozent wollen die Kernkraft „mehr“, „so wie jetzt“ oder „weniger“ nutzen.  

Der Mainzer Parteienforscher Jürgen Falter erklärt die grüne Verbohrtheit folgendermaßen: „Den Grünen sind Minderheiten schon aus historischen Gründen wichtiger als schnelle Mehrheiten. Die Grünen pflegen eine moralische Betrachtungsweise der Welt. Ihnen sind ideologische Beweggründe oft wichtiger als Tatsachen.“

Fragen der Haltung

Und Hermann Binkert, der Chef des Meinungsforschungsinstituts „INSA“ konstatiert: „Die Grünen widersprechen der Mehrheits-Meinung der Bevölkerung. Sie haben es nicht geschafft, die Mehrheit der Öffentlichkeit von ihren Thesen zu überzeugen.“

Deshalb wollten sie die Menschen mit „Fragen der Haltung“ und Polarisierungen wie „gut oder böse“ davon überzeugen, dass die Grünen-Meinung grundsätzlich gut und deshalb zu unterstützen sei. Damit ist das wahre Dilemma zugleich exakt auf den Punkt gebracht: Aufgrund des deutschen Parteiensystems und ihrer kulturellen Dominanz können die Grünen ihre unsinnigen Minderheitenpositionen der überwältigenden, aber trägen und schlecht organisierten Mehrheit der Gesellschaft aufzwingen – die dafür am Ende freilich mit wirtschaftlichem Ruin und ständigen Schikanen bezahlen muss.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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