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Umwelt

Prof. Kutschera: „Der vorindustrielle Kohlendioxid-Gehalt war gefährlich niedrig“

Von AUF1-Redaktion
15. Oktober 2023
Lesezeit: 5 Min.

Der Biologe Ulrich Kutschera hat AUF1 bereits ein Interview zum Thema Genderismus gegeben (AUF1.INFO berichtete). Der streitbare emeritierte C4-Professor aus Kassel wendet sich auch gegen andere unwissenschaftliche „Projekte“ der globalistischen Kleptokraten wie Klimaschwindel und Coronaterror, einschließlich der Gentechnik-“Impfung“. In einer aktuellen Publikation untersucht er mit seinem Team vom „Arbeitskreis Evolutionsbiologie“ die Auswirkungen des angeblich so giftigen Kohlendioxids aufs Pflanzenwachstum.

AUF1.INFO: Herr Prof. Kutschera, Sie haben CO2-Dünge-Experimente mit dem Tahiti-Brautschleier (Tradescantia geniculate) durchgeführt. Warum gerade diese Pflanze, die in Europas Wohnungen gerne zur Zierde gehegt wird?

Prof. Kutschera: Das hat praktische Gründe. In meinem vor 25 Jahren erschienenen Buch „Grundpraktikum zur Pflanzenphysiologie“ hatte ich ein Experiment zur Transpiration der Laubblätter und einen Versuch zur CO2-Abhängigkeit der Photosynthese dargestellt. In beiden Fällen wurden Sprossen bzw. Stecklinge der aus Mexiko bzw. Südamerika stammenden Zimmerpflanze Tradescantia geniculate verwendet, die dafür optimal geeignet sind. Der Name "Tahiti-Brautschleier" ist hierzulande eher unüblich; besser bekannt sind diese anspruchslosen Ziergewächse unter "Dreimasterblume", "Tradeskanie", oder auch "Gottesauge". Als "atheistischer Evolutionsforscher" gefällt mir der letzte Name besonders gut. Mit Stecklingen oder Keimpflanzen anderer Blütengewächse funktioniert der "Kutschera-Ehnes-Ausatemluft-Pflanzenwachstums-Versuch" ebenso gut.

Enormer Entwicklungsschub durch Extra-CO2

AUF1.INFO: Sie haben Pflanzen als Kontrolle in unbehandelter Raumluft (0,04% CO2) gezogen, und welche mit satten 4% COin der Luft – also 100 mal mehr. Hat sich der gesteigerte CO2-Gehalt bemerkbar gemacht?

Prof. Kutschera: Gemeinsam mit meinem Mitarbeiter Ingo Ehnes habe ich zunächst eine Apparatur entwickelt, in welcher unsere Tradescantia-Stecklinge optimal in feuchter Gartenerde wachsen und gedeihen können, wobei der Kohlendioxidgehalt der Luft über ein dünnes Rohr erhöht werden kann. Bei normalem CO2-Gehalt der Luft, derzeit ca. 0.04 Vol. %, wuchsen die Stecklinge wie bisher beobachtet heran. Wurde aber die Atmosphäre im Gefäß durch die Ausatemluft von Herrn Ehnes mit CO2 angereichert, ca. 4,0 Vol.%, also hundertfach erhöht, schossen die Sprosse an die Decke, entwickelten mehr Seitentriebe und Adventivwurzeln.

Außerdem blühten die Stecklinge unserer "Versuchs-Gottesaugen", was innerhalb der drei Wochen Versuchsdauer in der Kontrolle nicht der Fall war. Kurz gesagt: Extra-CO2 führt einen enormen Entwicklungsschub herbei! Den Grundversuch habe ich in meinem aktuellen Buch „Der Corona-Wahn. Von der Virus-Angst zurück zur Klima-Hysterie“ beschrieben. Erst mit unserem aktuellen Forschungsartikel („Ausgeatmetes Kohlendioxid fördert die Pflanzenentwicklung“) liegt jetzt eine exakte wissenschaftliche Beschreibung unseres Experiments vor, sodass der Versuch weltweit reproduziert werden kann. 

AUF1.INFO: Lehrbücher teilen uns mit, dass die evolutionär recht alten C3-Pflanzen, die Mehrheit in Europa, sich in einer Umgebung mit dreifachem (?) CO2-Gehalt im Vergleich zu heute entwickelten. Es sind die evolutionär jüngeren C4-Pflanzen (z.B. Süß- und Riedgräser), die mit niedrigen CO2-Werten gut klarkommen. Ist der heutige CO2-Anteil der Luft nicht recht niedrig? Wieso wachsen dann überhaupt noch Eichen und Buchen, und nicht nur Gräser bei uns?

Prof. Kutschera:  Das "Kutschera-Ehnes-Ausatemluft-Pflanzenwachstums-Experiment" zeigt exemplarisch, dass auch der derzeit erhöhte CO2-Level von ca. 0,042 Vol. %, im Vergleich zum vorindustriellen Gehalt von ca. 0,028 Vol. % CO2 (um 1850) für typische Nutz- und Zierpflanzen, die dem C3-Photosynthesetyp angehören, noch zu niedrig ist. Der vorindustrielle Kohlendioxid-Gehalt war gefährlich niedrig, und sicher sub-optimal für das Getreide- und Kartoffelwachstum auf den damaligen Äckern - das haben Pflanzenphysiologen des 19. Jahrhunderts bereits erkannt. Wir wollen mit unserem einfachen Versuch diese Tatsache für Laien verständlich darlegen und hoffen, damit zur Aufklärung bezüglich der grassierenden "CO2-Panik" beitragen zu können. 

Völlig überzogene CO2-Angst wird verbreitet

AUF1.INFO: Auch wenn Pflanzen besser wachsen, so heize das CO2 ja die Atmosphäre, sagen ihre Kollegen von den Klima-Instituten. Wird dann besseres Wachstum durch Dürre und Extremwetter rückgängig gemacht?

Prof. Kutschera: Wasserdampf und Kohlendioxid bestehen aus jeweils drei Atomen (H2O, CO2), d.h. diese Moleküle absorbieren Infrarot-Licht. Der dadurch herbeigeführte natürliche Treibhauseffekt hat die angenehmen ca. 15 Grad Celsius verursacht, welche derzeit vorherrschen. Dennoch muss die Frage gestellt werden, ob denn der IR-Absorptionseffekt bei derzeit ca. 0.042 Vol.% CO2 nicht bereits gesättigt ist - es gibt solide Studien, die genau das belegen. Meine umfassenden Photosynthese-Forschungen, durchgeführt in Stanford/ Kalifornien (USA), zeigen, dass bis ca. 0,08 Vol.% CO2 bei C3-Gewächsen ein weiteres robustes Wachstum erfolgen wird, d.h. es kann ein "CO2-Dünger-Effekt" dokumentiert werden.

Jenseits von ca. 0,1 Vol. % CO2 ist dann aber eine Sättigung der Photosynthese erreicht, sodass langfristig eine Reduktion der CO2-Emissionen erfolgen sollte. Bis das eintritt, werden Kollegen in Kalifornien und China, wo derartige Forschung vorangetrieben wird, bereits "CO2-neutrale-Artificial-Photosynthesis"-Systeme entwickelt haben. Ich sehe daher keinen Grund zu einer "CO2-Panik", wie sie leider derzeit medial verbreitet wird. 

AUF1.INFO: Seit 40 Jahren soll die Erde rund ein Drittel grüner geworden sein - also auch gesünder und ökologisch stabiler. Dennoch wird seit den 80er Jahren eine Ökokatastrophe nach der anderen verkündet. Könnte es nicht sein, dass menschliche Industrie-Aktivität, zum Beispiel via CO2, auch sehr gut für die Biosphäre sein kann? Ist der Katastrophismus zu einseitig? 

Prof. Kutschera: Unsere "CO2-Düngeversuche" bei Zier- und Nutzpflanzen, wie den "Gottesauge-Stecklingen", belegen jenseits aller Zweifel, dass die anthropogenen Kohlendioxid-Emissionen derzeit noch zur Ergrünung und Ertragssteigerung beitragen, allerdings unter der Voraussetzung einer ausreichenden Mineralsalz-Versorgung der Böden. Auf einem anderen Blatt steht aber die Umweltverschmutzung, z. B. im Zusammenhang mit der sog. "Corona-Pandemie 2020-21 (ohne Übersterblichkeit)".

Unwissend-verantwortungslose Menschen haben Unmengen sinnloser Test- Masken- und "Corona-Impf"-Materialien, darunter schwere Umweltgifte, produziert und über den Hausmüll oder Wegwerfen in die Natur "entsorgt". In meinem Buch "Der Corona-Wahn“ habe ich diese gigantische "Covid-19-Öko-Katastrophe" dargestellt und angeprangert. Es ist absurd und ein Beleg für den grassierenden Bildungsnotstand, dass einerseits völlig überzogene "CO2-Angst" verbreitet wird, andererseits noch 2023 über Millionen gekaufter sogenannte "Impfdosen", toxisches Lipidnanopartikel-mRNA-Material enthaltend, der nächste Umweltskandal anläuft, und kaum jemand, schon gar nicht die "Grünen", redet darüber. Der medial vorangetriebene "Umwelt-Katastrophismus Made in Germany" ist somit definitiv zu einseitig! 

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Prof. Dr. Ulrich Kutschera ist ein in Deutschland und den USA tätiger Pflanzenphysiologe und Evolutionsbiologe, Buchautor & Musikproduzent. Als Autor von ca. 350 wissenschaftliche Publikationen, 16 Fachbüchern und zahlreichen musikalischen Werken (Symphonische Piano-Synthesizer-Musik) ist er weltweit mit Fachkollegen vernetzt und in Kooperationsprojekte eingebunden.

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