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Brutal - egal

Busfahrer wirft blutig geprügelten AFD-Politiker aus Bus

Von Daniel Matissek
17. Januar 2023
Lesezeit: 3 Min.

Vergangene Woche wurde abermals ein Politiker der AfD das Opfer von – mutmaßlich linksextremistischer – Gewalt: Diesmal traf es Marc-Manuel Kunstmann, der am Freitag während einer Busfahrt im Hamburger Stadtteil Billstedt, wo er auch lebt, plötzlich von zwei Männern angegriffen und verletzt wurde. Besonders perfide: Statt Hilfe zu rufen, warf der Fahrer das Opfer aus dem Bus.

Er habe, berichtet Kunstmann, völlig unvermittelt einen Schlag ins Gesicht bekommen, als er Musik gehört habe. Er vermutete gleich, dass beide Angreifer ihn möglicherweise als AfD-Abgeordneten erkannt hätten. Sofort habe er den Busfahrer – mit bereits blutendem Gesicht – gebeten, die Polizei zu rufen. Dieser habe lediglich die Tür geöffnet und ihn zum Aussteigen aufgefordert. Kunstmann führt das darauf zurück, dass er durch den ersten Schlag die Maske verloren habe, die im Hamburger Nahverkehr aber noch immer vorgeschrieben sei.

Wegen fehlender Maske aus dem Bus geworfen

Mit ihrem Opfer verließen auch die beiden Täter den Bus. Auf der Straße habe er sich dann „auf dem Boden zusammengerollt“ und selbst den Notruf gewählt, während die Angreifer weiter auf ihn eingeschlagen hätten. Zwei zufällig vorbeifahrende Polizeistreifenwagen hätten das Geschehen beobachtet und seien ihm zur Hilfe geeilt. Nur deshalb hätten die beiden Täter auch festgenommen werden können.

Den Busfahrer habe er wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt, berichtet Kunstmann weiter. Er selbst habe durch den Angriff eine aufgeschlagene Lippe, zersplitterte Schneidezähne und Prellungen am Fuß erlitten. Ein Sprecher der Hamburger Hochbahn erklärte, der Fahrer habe nicht ermittelt werden können, weil die angegebene Straße des Tatorts mit dem Fahrplan des Busses angeblich nicht übereinstimme. Wer’s glaubt…

Politisches Motiv nicht endgültig gesichert

Laut Bild-Informationen sind die beiden Tatverdächtigen bislang zwar nicht mit politischen Straftaten, sondern durch Körperverletzung, Trunkenheit am Steuer und Urinieren in der Öffentlichkeit aufgefallen. Insofern ist nicht gesichert, ob es sich um einen politischen Anschlag handelte. Die AfD macht indes eindeutig Linksextremisten für den Überfall verantwortlich: „Ich erwarte, dass dieser Überfall zeitnahe strafrechtliche Konsequenzen hat. AfD-Mitglieder sind kein Freiwild“, sagte der Landesvorsitzende Dirk Nockemann in einer Mitteilung. Die Erwartung wird wohl ins Leere laufen.

Denn was immer das Motiv des Angriffs auf Kunstmann war: Fakt ist, dass AfD-Politiker leider sehr wohl und seit langem Freiwild in Deutschland sind. Man denke hier nur an den brutalen Angriff auf den Bremer AfD-Politiker Frank Magnitz vor gut vier Jahren. Die Liste der bundesweiten gewaltsamen Übergriffe auf AfD-Politiker ist jedenfalls kaum noch überschaubar – wobei jeglicher Aufschrei der „etablierten” Medien hier zuverlässig ausbleibt. Dass diesmal etwas ausführlicher über den Fall berichtet wird, dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass es sich bei dem Opfer um den Sohn der bekannten Schauspielerin Doris Kunstmann handelt.

Klammheimliche Zustimmung

Nicht auszudenken wäre indes, welche Reaktion es wohl nach sich zöge, wenn Politiker von SPD oder Grünen die Opfer einer solchen Attacke oder auch nur einer verbalen Beleidigung würden! Dass die seit Jahren anhaltenden Übergriffe auf die körperliche Unversehrtheit und das Eigentum von AfD-Politikern nun endlich die gebührende Aufmerksamkeit in Form von Sondersendungen und einer dauerhaften Berichterstattung erhalten würde, die diese Untaten endlich ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit rücken würde, ist dennoch ausgeschlossen.

In den Kreisen der mehrheitlich linken Journalisten wird man solche Taten mit mehr oder minder ausgeprägtem Wohlwollen und klammheimlicher Zustimmung, bestenfalls mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis nehmen. Der Schaden, der dadurch neben den Betroffenen auch der deutschen Demokratie als Ganzes zugefügt wird, wird jedoch weiterhin geflissentlich ignoriert.

In diesem Video schildert Marc-Manuel Kunstmann im Interview mit dem Deutschland-Kurier den Tathergang der brutalen Attacke:

 

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien. Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Für den Wochenblick schrieb er mit einer Unterbrechung vom Sommer 2020 bis zum Schluss. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: "Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein."

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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