Persil-Schein für die Mächtigen: Ethikrat-Chefin Buyx spielt das Opfer

Von Daniel Matissek
12. Juli 2023
Lesezeit: 5 Min.

Alena Buyx, die Vorsitzende des deutschen Ethikrates, gehört fraglos zu den zuverlässigsten Vasallen der aktuellen und vorangegangenen Bundesregierung, wenn es darum geht, autoritäre Maßnahmen und globalistische Ziele moralisch gesundzubeten. Für ihre fatale Impfpropaganda wird sie derzeit mit Orden überhäuft. Auf Kritik und Widerspruch reagiert sie gewohnt dünnhäutig.

So war Buyx, aus objektiven Gründen schier nicht nachvollziehbar, gerade am vergangenen Donnerstag mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet worden. Auch wenn der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, der die Auszeichnung vornahm, es niemals zugeben würde, kann der einzige Grund dafür nur Buyx` unerschütterliche Regierungstreue während des Corona-Regimes sein.

Ausgerechnet Söder…

Dass ausgerechnet Söder, selbst Corona-Scharfmacher und Impf-Spalter, diese Auszeichnung Buyx‘ vornahm, passt zum sich verdichtenden Eindruck, dass sich hier die „Täter von gestern“ eher gegenseitig belobigen, um sich mit ihrem Fehlverhalten gar nicht auseinandersetzen zu müssen.

Dabei gehörten sie - die Verantwortlichen für irrationale und gefährliche Maßnahmen von Lockdowns und Schulschließungen bis hin zu einer potenziell lebensgefährlichen Experimentalimpfung – eher auf die Anklagebank, moralisch und/oder juristisch, statt sich zu feiern.

„Ethik” à la carte

In besonderem Maße gilt dies für die Buyx. Die angebliche „Medizinethikerin“ hatte Ende 2021 allen Ernstes gefordert, es müsse „geimpft werden, was die Spritze hergibt“, und es brauche dringend Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Selbst Geimpfte, „die sozusagen ihren Beitrag längst geleistet“ hätten, wollte sie damals neue Einschränkungen aufbürden – wenn das Gesundheitssystem kollabiere (was bekanntlich zu keinem Zeitpunkt der Fall war). 

Auch einer Impfpflicht stand Buyx stets mehr als aufgeschlossen gegenüber. Langzeitfolgen konnte, wollte oder durfte sie bei den Injektionen nicht erkennen, die mRNA-Technologie bezeichnete sie als sehr „elegantes” Verfahren.

Win-Win-Situation

Buyx, die den unverhofften Rummel um ihre Person und ihre plötzliche Prominenz bei ihren zahllosen öffentlich-rechtlichen Talkshowauftritten sichtlich genoss, steht dem Ethikrat seit 2020 vor. Mitglied des ominösen Gremiums ist sie seit 2016. Dessen Zusammensetzung erfolgt durch die Bundesregierung und den Bundestag.

Der Staat stellt sich hier also seine eigenen Ethikberater zusammen, die ihm die erwünschten Persilscheine für alles ausstellen – vom Menschenexperiment Impfung bis hin zum offenen Verfassungsbruch. Eine Win-Win-Situation: Für die Mitglieder des Rates ist dies ein Prestigegewinn. Die Regierung hat dafür ein willfähriges Instrument, das ihre Entscheidungen abnickt und ihnen ein „ethisches“ Mäntelchen überwirft.

Auch beim Klima-Wahn wieder voll dabei

Der Ethikrat ist dabei natürlich ebenso wenig unabhängig wie jede andere Institution des deutschen Linksstaates, der völlig von den Parteien unterwandert ist. Das zeigt Buyx auch aktuell wieder, wo sie nahtlos an die „veröffentlichte“ Sicht etwa zu den Klimamärchen anknüpft und auch diese Propaganda mitträgt.

Weil vor allem Impfopfer und die Betroffenen von autoritären Zwangsmaßnahmen Buyx` Verhalten in der Corona-Zeit nicht vergessen haben und darin viel Verwerfliches, aber nichts Preiswürdiges erkennen konnten, erregte ihre Auszeichnung mit dem Verdienstorden verständlicherweise erbitterte Kritik. Zu Recht fragen sich viele Menschen, wieso eine, die – gerade nach „ethischen” Standards! – so jämmerlich versagt hat, dafür auch noch geehrt wird. In den sozialen Medien und unabhängigen Medien wurde dies entsprechend thematisiert.

Obligatorische Jammer-Arie nach Kritik

Das schmeckt Buyx natürlich gar nicht – und ihre Reaktion auf diese Kritik entspricht denn auch ganz und gar dem üblichen Muster des Establishments: Anstatt auch nur den Hauch einer selbstkritischen Auseinandersetzung erkennen zu lassen, stimmte sie auf Twitter eine in solchen Fällen obligatorische Jammerarie an.

Dort heulte sie: „An die 1500 üble, teils menschenverachtende Kommentare, weil ich den Bayerischen Verdienstorden erhalten habe. Da rollt wieder eine Welle/Kampagne. Ätzend, aber ändert nichts daran, wie ich meine Rolle verstehe und ausfülle. Sehe, wie viele so etwas betrifft.“

Täter-Opfer-Umkehr

Groteskerweise verwies Buyx dabei auch noch auf „HateAid“ und viele andere gute Initiativen on- und offline. Wer mag und betroffen ist, gerne melden, um Erfahrungen auszutauschen“. 

Buyx inszeniert sich also - wie fast all jene, die in der Corona-Zeit andere bevormunden und einschränken wollten – als hilfloses Opfer einer bösartigen Hasskampagne. 

Das kann man sich kaum ausdenken. Nur austeilen, aber nicht einstecken können ist heuzutage eine verbreitete Charakterschwäche. Doch dass sich Täter so schamlos als Opfer geben, offenbart eine besondere Empathielosigkeit und Niedertracht. Indes: Legitime Kritik an sich selbst kann es für solche Menschen aus ihrer Sicht gar nicht geben.

Die übliche Solidarität der angeblich von „Hass“ Betroffenen

Noch ekelhafter als Buyx` Selbstherrlichkeit waren jedoch die „Solidaritätsbekundungen” und Lobhudeleien, die ihr von ihren Herren und Meistern aus der Politik zuteilwurden. Söder höchstpersönlich hielt es für nötig, ihren Tweet mit dem Kommentar„Sie haben ihn [den Orden] mehr als verdient“ zu würdigen.

Und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, die selbst bei den Grünen noch durch ihre Unfähigkeit hervorsticht, unterbot Söders Niveau noch mit der Bemerkung: „So froh, dass du das stehst! 1000 Dank dafür. Und natürlich ist jeder Orden bei dir genau richtig angeheftet!“

Geschichte wiederholt sich

Genau solche Ergebenheitsadressen bestätigen die Richtigkeit der Kritik an der Ordensverleihung und den Verdacht, dass der Ethikrat nichts anderes als ein Lakai der Politik ist.

Einer der zahllosen negativen Kommentare unter Buyx` Selbstmitleidstweet brachte es hingegen besonders prägnant auf den Punkt: „Sich gegenseitig Blechorden für besondere Verdienste „gegen den Bürger“ umzuhängen war bereits im Sozialismus, insbesondere an dessen ENDE üblich, auch damals hat sich nie jemand entschuldigen wollen, Einsicht: Fehlanzeige. Ende sollte bekannt sein & Geschichte wiederholt sich!“ Darüber sollte Buyx vielleicht einmal versuchen zu reflektieren.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

Wir sind unabhängig, weil Sie uns unterstützen!

AUF1 ist durch seine Zuseher finanziert. Wenn Ihnen unser Angebot gefällt, dann bitten wir Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu helfen. Nur mit dieser Hilfe können wir ein tägliches Programm aufrechterhalten und weiter ausbauen.

Der Zensur zum Trotz:

Folgen Sie uns auf Telegram (@auf1info) und tragen Sie sich jetzt in den zensurfreien Newsletter von AUF1 ein, um rechtzeitig vorzubauen: http://auf1.tv/newsletter