Entsetzlich

Ukrainer erlebt Hölle in Mailand: Nordafrikaner zerschlitzt ihm Gesicht

Von Kornelia Kirchweger
20. August 2023
Lesezeit: 2 Min.

Er floh vor dem Krieg in der Ukraine nach Italien, um in Sicherheit leben zu können und erlebte jetzt die Hölle in Mailand: Eine nordafrikanische Migranten-Gruppe bedrängte den jungen Ukrainer Danylo S. und seine Freunde. Sie hatten es auf Geld und die Sonnenbrillen der sechsköpfigen Jugend-Gruppe abgesehen. Der 18-jährige Danylo stellte sich den Angreifern entgegen. Einer davon zerschnitt ihm das Gesicht, den Hinterkopf und den Arm mit einem Kartonmesser

Geplanter Angriff

Der schwer verletzte ukrainische Flüchtling erzählte der italienischen Zeitung „Il Giorno“: Die sechs Jugendlichen, unter ihnen Danylos Bruder und zwei Mädchen, seien von einem Tagesausflug an einem See zurückgekommen. Begonnen habe alles in Lecco. Schon dort seien sie von sechs jungen Nordafrikanern bedrängt worden, die dann in den gleichen Zug wie Danylos Gruppe einstiegen. Danylos Gruppe wechselte zur Sicherheit das Abteil, die Fahrt verlief ruhig. Am Garibaldo-Bahnhof angekommen folgten ihnen die Nordafrikaner, rotteten sich mit einer weiteren Gruppe auf der Piazza Freud zusammen und gingen dann auf Danylos Gruppe los. „Es waren etwa vierzig Nordafrikaner. Sie umzingelten uns, um unsere Geldbörsen und Sonnenbrillen zu stehlen“.

a4e2688c80f17dd86f91f2d96df781e9.jpg
Screenshot Amy Mek auf X (ehemals Twitter) 

Gesicht aufgeschlitzt

Zuerst nahmen sie Danylo die Sonnenbrille weg, der reagierte nicht. Plötzlich versprühte jemand ätzende Flüssigkeit. Der junge Ukrainer schubste die beiden Mädchen neben ihm zur Seite, um sie aus der Schusslinie zu bringen. Er rannte nicht weg, sondern blieb vor den Angreifern stehen. Die drängten ihn gegen ein Auto, schlugen ihn mit einer Flasche auf den Kopf und mit einem Gürtel ins Gesicht. Sein Freund Stanislav rief um Hilfe, aber niemand kam. Danylo versuchte sich zu schützen und beugte sich vor. Gleich darauf schlitzte ihm einer der Migranten mit einem Kartonmesser das Gesicht von der Stirn bis zum Kinn auf. Er schnitt ihm auch in den Hinterkopf und in den Arm. Die Gruppe flüchtete mit der dürftigen Beute.

Mutter entsetzt

Danylos Mutter ist entsetzt. Sie lebt seit sieben Jahren in Italien und übersetzte der Zeitung, was Danylo berichtete. Ihre beiden Söhne kamen nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu ihr. „Ich dachte wir wären hier sicher, aber auch hier ist Krieg“. Die Schnittwunde ihres Sohnes wurde im Spital mit 30 Stichen zusammengenäht. Er wird wahrscheinlich auch eine plastische Operation brauchen und drei Wochen im Krankenhaus bleiben müssen. Die Narbe werde mindestens ein Jahr brauchen, um abzuheilen, sagte sie.

Berüchtigter Garibaldi-Bahnhof

Der ukrainische Flüchtling meldete den Angriff bei der Polizei, die den Fall auch anhand von Videoaufzeichnungen untersucht. Er hoffe, dass die Polizei die Angreifer finde, die ihm das angetan haben, sagte Danylo. Denn morgen könnte das jemand anderem passieren. Er mache gerade Schreckliches durch, und niemand verdiene so etwas, sagte er gegenüber „Il Giorno“. Die Kontrollen am Bahnhof und Umgebung müssen verschärft werden, forderte Danylos Mutter.

Afrikaner-Gang überfällt Zug

Anfang Juli überfielen vier junge Männer aus Zentralafrika mit einer Machete einen Regionalzug auf derselben Strecke Lecco-Mailand. Mit der Waffe hielten sie die Passagiere in Schach. Abgesehen hatten sie es auf die Geldbörse eines kleinen Jungen, der sich in der Zugtoilette einsperrte. Die Afrikaner brachen die Tür auf, zogen den Jungen heraus und zwangen ihn, sein Geld auszuhändigen. Die Gang versteckte die Waffe zwischen den Sitzen und wechselte das Abteil. An der nächsten Haltestelle wurden zwei von ihnen von der Polizei festgenommen. Sie sind 22 und 25 Jahre alt. Wie später festgestellt wurde, war einer von ihnen schon in eine Schlägerei in Lecco verwickelt, bei der er einen Gleichaltrigen niederstach und ihn am Kopf verletzte. Die anderen beiden Angreifer wurden später in Riccione aufgespürt. Sie sind 19 und 23 Jahre alt. Die italienische Polizei spricht von „urbaner Kriminalität und grundloser Gewalt“.

 


 

Zum Autor: Kornelia Kirchweger war Journalistin bei „Austria Presse Agentur“, Bundespressedienst, „BBC“, „Asahi Shimbun“. Fokus: EU, Asien, USA, Afrika. Seit 2016 beim „Wochenblick“. Rockte die sozialen Medien mit ihrem offenen Brief an Greta Thunberg und machte gegen den UNO-Migrationspakt mobil.

Wir sind unabhängig, weil Sie uns unterstützen!

AUF1 ist durch seine Zuseher finanziert. Wenn Ihnen unser Angebot gefällt, dann bitten wir Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu helfen. Nur mit dieser Hilfe können wir ein tägliches Programm aufrechterhalten und weiter ausbauen.

Der Zensur zum Trotz:

Folgen Sie uns auf Telegram (@auf1info) und tragen Sie sich jetzt in den zensurfreien Newsletter von AUF1 ein, um rechtzeitig vorzubauen: http://auf1.tv/newsletter