Lieferung von F16-Kampfjets an die Ukraine: Der Westen gießt weiter Öl ins Feuer

Von Daniel Matissek
21. August 2023
Lesezeit: 2 Min.

Nun wird es ernst: Die Niederlande und Dänemark gaben gestern bekannt, die Ukraine mit amerikanischen F-16-Kampfflugzeugen zu beliefern. Die US-Regierung hat dem, wenig überraschend, zugestimmt. Damit tritt die Eskalation des Konflikts in eine neue Stufe – und die aktive Kriegsbeteiligung von NATO-Staaten wird immer offensichtlicher.

US-Außenminister Anthony Blinken kündigte in einem Brief an seinen niederländischen und dänischen Amtskollegen an, die USA würden alle Anträge von Drittparteien auf die Lieferung von F-16 an die Ukraine im Schnellverfahren genehmigen.

„Weiterer Schritt zur Stärkung des Luftschildes“

Von den 42 F-16 der Niederlande seien nur 24 einsatzfähig, teilte das Verteidigungsministerium mit. Ministerpräsident Mark Rutte erklärte, man wisse zwar noch nicht genau, wie viele Flugzeuge man liefern werde.

Dänemark will 19 der Flugzeuge abtreten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte beide Länder besucht, wobei sein Werben um die abermaligen Waffenlieferungen erhört wurde. „Heute haben wir einen weiteren Schritt zur Stärkung des Luftschildes der Ukraine unternommen. F-16“, frohlockte er auf Twitter. Die Ausbildung der ukrainischen Piloten und Techniker an dem Kampfflugzeug habe bereits begonnen, teilte er weiter mit.

Pilotenausbildung reicht nicht mehr

Neben den Niederlanden und Dänemark hatten sich mit Belgien, Kanada, Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden und Großbritannien im Juli zehn weitere Länder bereiterklärt, ukrainische Piloten für den Einsatz in F-16-Flugzeugen auszubilden. 

Piloten aus der umkämpften Ostukraine frohlockten, die Kampfjets könnten das Kräfteverhältnis zugunsten Kiews dramatisch verschieben und die russische Luftüberlegenheit brechen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hingegen warnte: „Die USA und ihre Nato-Satelliten schaffen das Risiko einer direkten militärischen Auseinandersetzung mit Russland, und das kann katastrophale Folgen haben.“

Reaktion auf gefloppte Großoffensive?

Russland könne nicht ignorieren, dass die F-16 potenziell Atomwaffen tragen könnten. „Allein den Fakt des Auftauchens solcher Systeme bei den ukrainischen Streitkräften werden wir als atomare Bedrohung vonseiten des Westens betrachten“, drohte Lawrow.

Obwohl der Westen die Ukraine seit anderthalb Jahren mit Milliarden und Abermilliarden flutet und mit modernsten Waffen aufrüstet, ist die jüngste, mit riesigem Brimborium angekündigte Großoffensive ein einziger Fehlschlag. Auch die Sanktionspakete gegen Russland haben sich als kolossaler Fehlschlag erwiesen. Sie schaden ihren Urhebern am meisten, während die russische Wirtschaft weiter wächst.

Eskalationsspirale dreht sich immer schneller

Anstatt nun wenigstens daraus den Schluss zu ziehen, dass ein militärischer Sieg nicht zu erreichen ist, und sich endlich mit aller Kraft für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen einzusetzen, lassen sich europäische Politiker ohne Sinn und Verstand immer tiefer in diese Katastrophe hineinziehen, indem sie noch mehr und noch tödlichere Waffen liefern.

Geld und Kriegsgerät fließen in ein Land, das selbst in Kriegszeiten noch so von Korruption durchsetzt ist, dass Selenskyj kürzlich die Regionalchefs sämtlicher Rekrutierungsbüros des ganzen Landes entlassen musste, und dessen führende Militärs sich mitten im Krieg Luxusvillen in Spanien anschaffen – offenbar mit westlichen Geldern. Und dennoch ist in der US-hörigen EU keinerlei Rückkehr zur Vernunft in Sicht. Im Gegenteil: „Das ist erst der Anfang“, kommentierte Selenskyj zuversichtlich die F-16-Lieferungen. Es ist zu befürchten, dass er damit Recht behält.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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