Neue Panzer, neue Hubschrauber, neue Waffensysteme: Das österreichische Bundesheer wird zurzeit mit Hochdruck aufgerüstet. Allerdings hapert es an leistungsfähigen Grundwehrdienern, damit der Alltagsbetrieb im Heer überhaupt aufrechterhalten werden kann.
Mit dem Bundesheer haben Österreichs gutmenschliche und wirklichkeitsfremde Regierungspolitiker nie so wirklich etwas anzufangen gewusst, daher wurde die Armee immer auf dem niedrigsten Ausrüstungsstand gehalten. Motto: Wird schon nix passieren!
Schlagkräftige Armee für den Notfall sinnvoll
Selbst nach dem Jugoslawienkrieg vor unserer Haustür hat sich die Situation für das Heer nicht gebessert. Im Gegenteil: Ewas später hatte man sogar damit begonnen, alles abzustoßen, von dem man glaubte, es im Bundesheer nicht mehr zu brauchen, weil sie die geopolitische Lage und damit auch die Aufgaben für unsere Soldaten geändert hätten.
Die Einführung einer österreichischen Berufsarmee ist zwar gescheitert, trotzdem wurden Waffen und Geräte verscherbelt oder geschreddert, Personal abgebaut und Kasernen verkauft. Nun muss wieder Vieles teuer angeschafft werden. Der Ukraine-Krieg zeigte, dass es vielleicht doch von Nutzen sein könnte, eine schlagkräftige Armee zu haben, mit der man sich im Notfall verteidigen kann.
Personal lässt sich nicht so leicht aufrüsten
Daher wird jetzt endlich mit Hochdruck aufgerüstet. Hubschrauber, neue Handwaffen und Uniformen werden angeschafft. Nicht so einfach kaufen kann man freilich das Personal, das nötig ist, um dieses Heer auch am Laufen zu halten.
Nicht die Häuptlinge fehlen dieser Armee, sondern das nicht minder benötigte Fußvolk, die Indianer, sprich: die Grundwehrdiener. Vor mehr als 20 Jahren waren es noch über 40.000, nur noch jeweils 16.000 waren es in den letzten beiden Jahren. Die nahe Zukunft sieht nicht besser aus und dieser Mangel macht sich in den Kasernen schon längst bemerkbar, wo es allerorten an sogenannten System-Erhaltern mangelt wie Fahrern, Köchen, Schreibern etc.
Immer mehr untaugliche Rekruten
Dafür gibt es mehrere Gründe und einer davon ist dem Umstand geschuldet, dass die Zahl der Untauglichen in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat. Ihre Zahl ist von 8,9 Prozent im Jahr 1972 auf mittlerweile 17,6 Prozent gestiegen und als Hauptursachen dafür werden Übergewicht und psychische Probleme genannt.
Der Versuch des Verteidigungsministeriums, das Bundesheer mit Teiltauglichen am Laufen zu halten, kann den Rekrutenmangel zwar eine Weile kaschieren, beheben wird es ihn aber nicht.