Energiewende: Wärmepumpen und Strommangel passen nicht zusammen

Von AUF1-Redaktion
15. Juni 2023
Lesezeit: 3 Min.

Trotz eher kosmetischer Anpassungen des „Heizhammers“ aus Robert Habecks Berliner Wirtschaftsministerium bleibt die Wärmepumpe einer der wichtigsten Bausteine der Energiewendepolitik. Da aber spätestens nach Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke eine Strommangellage künstlich hervorgerufen wurde, torpediert sich die Ampel-Regierung selber.

AUF1 hatte bereits darüber berichtet, dass die EU durch die geplante deutliche Reduktion von fluorierten Kältemitteln den Betrieb der Wärmepumpen hintertreibt. Nun stellt sich heraus, dass auch der mangelnde Netzausbau in der Bundesrepublik den Einsatz der Wärmepumpen im großen Stil unmöglich macht. 

Zu wenige Stromkabel für gierige Wärmepumpen

Der Immobilienkonzern und deutsche Marktführer Vonovia kann Dutzende frisch installierte Geräte nicht einschalten, da noch gar kein Stromkabel mit geeigneter Kapazität vorliegt. Hätte man das nicht andersherum machen sollen – erst die teuren Kabel aufwändig verlegen und dann die Wärmepumpen einbauen? Offenbar war ungeplanter Aktionismus wichtiger: Der Konzern will zeitgeistgemäß bis 2045 „klimaneutral“ werden. Konkret bedeutet das, dass ab jetzt über fünf Jahre sagenhafte 6.000 Wärmepumpen in die vielen Immobilien aus dem Bestand eingebaut werden sollen. Zusätzlich will man bis 2045 auch noch auf 30.000 Dächern Photovoltaikanlagen montieren. 

Klimaschutz ist Umweltschweinerei

Ob das Vorhaben tatsächlich die Natur oder „Umwelt“ schützt, ist fraglich. Photovoltaikanlagen haben genau wie Windräder eine begrenzte Lebenszeit. Die Wiederverwertung alter Paneele gestaltet sich schwierig, da die Bestandteile nur unter hohem finanziellem und energetischem Aufwand getrennt werden können. Außerdem sinkt ausgerechnet bei hohen Temperaturen die Effizienz der Module.

Passende Leitungen fehlen

Außerdem: Das Strommangel-Problem durch fehlenden Ausbau leistungsfähiger Leitungen ist, wie fast alle Probleme der Energiewende, lange bekannt. So können private Ladestationen in Wohnhäusern oder Garagen nur montiert werden, wenn in der Straße bereits eine passende Leitung vorhanden ist. In der Regel können die vorhandenen Kabel nur eine begrenzte Zahl von Ladestationen versorgen. Wollen zu viele Anwohner ihr „Ökomobil“ zu Hause laden, müssen sie gemeinschaftlich eine neue teure Leitung verlegen lassen. Daran werden in der Regel auch Nachbarn zwangsbeteiligt, die gar kein E-Auto besitzen.

Linker Ruf nach Verstaatlichung der Energienetze

Der mangelnde Netzausbau ist Wirtschaftsminister Habeck bekannt, weswegen er ihn mit Steuergeldern forciert. Daher will die Bundesnetzagentur die Eigenkapitalverzinsung für neue Anlagen um mehr als zwei Prozentpunkte auf 7,09 Prozent erhöhen. Im Klartext: Netzbetreiber für Strom und Gas machen mehr Profit. Mehr Profit für die Betriebe bedeutet aber wiederum noch höhere Preise für die sowieso schon gebeutelten Verbraucher. Das ist eine Steilvorlage für linke Parteien, die darin die Chance sehen, ihr verlorengegangenes rotes Profil zu stärken. Der Parteivorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, im O-Ton: „Was machen die Netzbetreiber eigentlich mit ihren fetten Gewinnen?“ Da er nicht an Investitionen der Betreiber glaubt, fordert er, wie es sich für marxistische Planwirtschaftler gehört, allen Ernstes eine Verstaatlichung der Energienetze

Netzausbau als Vehikel für EU-Planwirtschaft?

Pikanterweise ist Schirdewan mit der obskuren Idee nicht alleine – auch der nach Brüssel entsorgte glücklose Ex-Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger (CDU!), forderte ähnliches schon 2012. Da Oettinger aber die Planwirtschaft der EU mitgestaltet, passt es wieder – Schirdewan fordert eine Brüsseler Energie-Planwirtschaft zur Rettung der grünen Energiewende: „Wir müssen uns die Kontrolle über unsere Energieversorgung zurückholen – auch in Europa.“ Daher brauche man eine gesamteuropäische Planung.

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