Skandalös

Deutschland entsorgt alte Covid-Impfdosen - Milliarden Euro Steuergeld

Von Kornelia Kirchweger
18. Juli 2023
Lesezeit: 2 Min.

Deutschland hat bisher zig-Millionen abgelaufener Covid-Impfdosen entsorgt, weitere 120 Millionen Dosen mit Ablaufdatum sind auf Lager. Die Brüsseler Nachrichtenagentur „Politico“ schätzt den Wert der ungenutzten Impfdosen auf vier Milliarden Euro Steuergeld. Doch die EU-Bestellungen laufen weiter. Grund dafür ist die vertraglich fixierte Abnahmegarantie zwischen EU-Führerin Ursula von der Leyen und Pfizer-CEO Albert Bourla. 

In den nächsten vier Jahren sollen weitere 260 Millionen Impfdosen an die EU-Mitgliedstaaten geliefert werden, egal ob benötigt oder nicht. Hartnäckig halten sich auch die Korruptionsgerüchte zu den Einkaufsverträgen, die streng geheim sind.

Teure Impfstoff-Müllhalde

Das deutsche Gesundheitsministerium machte aber keine konkreten Angaben über den Umfang des entsorgten Impfmaterials. Wie Insider berichten, sind Staaten und Gesundheitsdienstleister nicht verpflichtet, entsorgtes Impfmaterial zu melden. Auch deshalb kann die Gesamtmenge aller von Deutschland gekauften und entsorgten Covid-19-Impfmaterialien nicht beziffert werden, berichtet „Politicio“ unter Berufung auf das Ministerium. Man könne sich trotzdem ein Bild machen, heißt es: Laut Ministerium sind bis Ende 2022 in Summe 54 Millionen Impfstoff-Dosen abgelaufen, im ersten Quartal 2023 weitere 29 Millionen. Davon konkret 5 Millionen Moderna, 18 Millionen BioNTech/Pfizer und sechs Millionen Novavax. 

Keiner geht mehr impfen

Für das zweite Quartal 2023 liegen keine Zahlen vor. Geht man von einer ähnlichen Verteilung für die Ende 2022 abgelaufenen Dosen und die verbleibenden 120 Millionen gelagerten Impfstoffe aus, könnte der Gesamtwert der ungenutzten Impfdosen rund vier Milliarden Euro betragen. Sie werden wohl auch im Müll landen. Denn nach Angaben des Epidemiologischen Amtes der EU wurden in Deutschland Anfang Juni gerade einmal 268 Gen-Stiche verabreicht. In den drei Wochen zuvor holten sich 1462 Menschen den Covid-19-Genstich. Man kann zwar im Herbst wegen steigender saisonaler Infektionen von höheren Impfraten ausgehen. Das Ausmaß der zu entsorgenden Impfstoffe wird sich dadurch aber kaum reduzieren. Deutschland hat aktuell 83 Millionen Einwohner, am Höhepunkt der Pandemie wurden 192 Millionen Impfungen durchgeführt. 

Streng geheim

Nach Ausbruch der Pandemie schloss von der Leyen 2020 mit dem US-deutschen Pharmaunternehmen einen Vertrag über den Kauf von 1,8 Milliarden Dosen des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs gegen das Coronavirus im Wert von 35 Milliarden Euro ab. Die genaue Zahl der insgesamt von Pfizer für die EU georderten Impfdosen sind nicht bekannt. Von der Leyen macht daraus ein Staatsgeheimnis. Die zugehörigen Verträge wurden nie veröffentlicht, bzw. fast durchgehend geschwärzt. Die Korruptionsgerüchte wollen nicht verstummen. Der Sonderausschuss des EU-Parlaments (EP) zur Corona-Pandemie forderte sie auf, dazu Stellung zu beziehen, was sie nie tat. 

Karrieresprung von Herrn Leyen

Im April 2021 berichtete die New York Times, sie und Pfizer-CEO, Albert Bourla, haben per Textnachrichten Vereinbarungen zur Beschaffung getroffen, die dem Pharmariesen enorme Gewinne bescherte. Ausgerechnet zu Vertragsabschluss, im Dezember 2020, wurde von der Leyens Ehemann, Heiko, Direktor des Pharmaunternehmens Orgenesis, das eng mit Pfizer zusammenarbeitet. Die zwischen von der Leyen und Bourla ausgetauschten Textnachrichten wurden nie herausgegeben. Selbst der EU-Ombudsmann und der EU-Rechnungshof bissen sich bei dieser Forderung die Zähne aus. Bourla wurde von der EU-Kommission zur Stellungnahme eingeladen, verweigerte das aber.

Zum Autor: Kornelia Kirchweger war Journalistin bei „Austria Presse Agentur“, Bundespressedienst, „BBC“, „Asahi Shimbun“. Fokus: EU, Asien, USA, Afrika. Seit 2016 beim „Wochenblick“. Rockte die sozialen Medien mit ihrem offenen Brief an Greta Thunberg und machte gegen den UNO-Migrationspakt mobil.

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