Bild zVg von Kurt Guggenbichler
Kommentar

Was, bitte schön, ist Demokratie? Entlarvendes Bild der Regierung

Von Kurt Guggenbichler
29. Januar 2023
Lesezeit: 1 Min.

Wie die Lümmel von der letzten Bank“, schreibt mir ein „AUF1.info“-Leser zu dem im „Kurier“ veröffentlichten Foto (siehe oben), bei dessen Betrachtung man den Eindruck gewinnt, dass sich hier zwei Lausbuben über einen gelungenen Streich freuen, während der Direktor dahinter allen Schülern zur bestandenen Matura (Abitur) gratuliert.

Doch dieses Bild stammt nicht von der Abschlussfeier in einem Gymnasium, sondern von der Angelobung des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen im Parlament, der sich dort mit seinem Vortrag zur Lage der Nation auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.

Schulbuben statt Staatsmänner

Entstanden ist diese Momentaufnahme, die der Fotograf Matthias Cremer so genial erwischte, und die Karl Nehammer und Werner Kogler nicht gerade in staatsmännischer Pose zeigt, als Van der Bellen alle Anwesenden aufforderte, ihre jeweiligen Sitznachbarn anzuschauen, gleichsam als Zeichen des von ihm mehrfach beschworenen Miteinanders.

Doch in Wahrheit scheinen „Staats-Direx“ – wie man in Österreich kolloquial zu Direktor sagt – Van der Bellen und die obersten seiner „Regierungs-Rasselbande“ keinen Wert auf ein Miteinander zu legen, da letztere applaudierte, als der „Schulleiter“ ohne zwingende Not ein Drittel der Besucher seiner „Österreich-Klasse“ vor den Kopf stieß und ausgrenzte.

Mangelndes Demokratie-Verständnis

So benimmt man sich nicht als „Oberlehrer der Nation“, schon gar nicht, wenn man den Anspruch erhebt, ein einender Bundespräsident sein zu wollen. Doch das veröffentlichte Foto suggeriert, dass es der lustigen „Dreierbande“ im Bild mit der Demokratie nicht ganz so ernst zu sein scheint, was auch für Nationalratspräsident Werner Sobotka (ÖVP) gilt, den Van der Bellen mit seinem Rücken verdeckt.

Zum Autor: Kurt Guggenbichler war Mitbegründer und Chefredakteur des „Wochenblick“. Sein journalistisches Handwerk hat er bei der „Goslarschen Zeitung“ in Norddeutschland erlernt, wo er acht Jahre lang als Redakteur, Reporter und Kolumnist tätig war. Wieder zurück in seiner Heimat, arbeitete Guggenbichler in der Funktion eines Ressortleiters dann 25 Jahre lang für die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Zum „Wochenblick“ wechselte er einige Zeit nach seiner Tätigkeit als Chefredakteur der Tageszeitung „Oberösterreichs Neue“ und für AUF1-Info ist Guggenbichler nun als Nachrichten-Redakteur, Kommentator und Reporter im Einsatz.

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