In Österreich hat man die „Normalität“ wiederentdeckt hat – zumindest als vermeintlich streitbaren Begriff in der Politik.
Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erklärte – wohl vor dem Hintergrund dramatisch schlechter Umfragewerte –, sie wolle „mehr Kante zeigen für die Normaldenkenden in der Mitte der Gesellschaft“.
Grüne Gutmenschen mit Doppelmoral
Der grüne Vizekanzler Werner Kogler kritisierte, eine Einteilung von Menschen in „normal“ und „nicht normal“ sei „brandgefährlich und präfaschistoid“. Und Bundespräsidenten Van der Bellen mahnte, Sprache nicht zum Ausgrenzen zu verwenden.
ÖVP gegen Grüne
Für Mikl-Leitner ist das alles nur ein „Ablenkungskampf“ und sie erklärte: „Dem Chef der Grünen ist es natürlich ein Dorn im Auge, wenn ich ausspreche, was sich die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung zu den Straßenblockaden der Klimakleber denkt – oder zu den eigentlichen Aufgaben der Europäischen Union, die sich nicht als grüne Vorfeldorganisation verstehen soll.“ ÖVP-Kanzler Nehammer spielt in diesem Fall Regierung und Opposition in einem.
74% der Österreicher gegen Regierung
Er verteidigt Mikl-Leitner und macht zugleich auf Van der Bellen-Kumpel. Und auch der zwangsgebührenfinanzierte ORF bringt sich in das Thema ein und versucht den Begriff der Normalität zu relativieren. Die Bevölkerung indes hat die Nase voll. Laut einer Gallup-Umfrage sind mit 74 Prozent fast drei Viertel aller Österreicher nicht mit der Arbeit dieser Regierung zufrieden. Das ist die überwältigende Mehrheit und damit normal.