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Exodus

Junge Franzosen gehen wegen mehr Sicherheit und Lebensqualität gen Osteuropa

Von Kornelia Kirchweger
11. März 2023
Lesezeit: 3 Min.

Immer mehr junge Franzosen kehren ihrer Heimat den Rücken und beginnen in Ländern Mittel- und Osteuropas ein neues Leben. Die Massenmigration hat ihr Umfeld zu Hause derart verändert, dass sie ihre Familien so rasch wie möglich wegbringen wollen. Nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus Sicherheitsgründen und der insgesamt besseren Lebensqualität.

Immerhin fühlen sich 67 Prozent der Franzosen in ihrer Heimat nicht mehr sicher. Ungarn, Polen und Tschechien sind beliebte Zielländer. Dort setzt man auf eine homogene Bevölkerung. Aus gutem Grund, wie man sieht.

Fremde in der Heimat

Frankreichs Regierung macht das Gegenteil. Immer mehr Viertel in immer mehr Städten sind muslimisch geprägt. Dort herrschen mittlerweile eigene Gesetze. Auch das Warenangebot verändert sich zunehmend. Ganz zu schweigen von der Lage in den Schulen. Franzosen werden zu Fremden in der Heimat. Die französische Nachrichtenagentur „Boulevard Voltaire“ berichtete dazu unter dem Titel „Um der Einwanderung zu entfliehen, wandern die Franzosen aus“. Sie beruft sich dabei auf eine Umfrage des Elabe-Instituts. Fazit: 67 Prozent der Franzosen fühlen sich im Land nicht mehr sicher. Die finden sie in Mittel- und Osteuropa.

Identitätsprobleme

Laut Bericht lebten im Januar 2022 geschätzte 1,6 Millionen Franzosen im Ausland. Das zuständige Ministerium in Frankreich geht von einer viel höheren Zahl aus. Es schätzt diese Zahl auf 2,5 Millionen Menschen. Denn nicht alle Auswanderer registrieren ihren veränderten Wohnsitz. Der Autor des Berichts, Julien Teller, schreibt: Anders als bei Migranten, die nach Europa kommen, sind es bei Auswanderer-Franzosen nicht wirtschaftliche Gründe, warum sie wegziehen. Viele nennen „Identitätsgründe“ als Ursache. Ein höherer Prozentsatz älterer Franzosen wählt Länder wie Portugal aus, um den Ruhestand zu genießen. Dort leben heute über 120.000 französische Rentner. 

Ungarn und Tschechien

Die jüngere Generation geht vielfach nach Ungarn und Tschechien. Ungarn ist der Favorit. Teller verweist u.a. auch auf YouTube-Videos, die vom französischen Auswanderer Frédéric Delavier veröffentlicht wurden. Er präsentiert darin seinen 116.000 Abonnenten, wie die Entscheidung, Frankreich zu verlassen und nach Ungarn zu gehen, sein Leben verändert hat. „Für mich ist die Lebensqualität in Ungarn überlegen. Was ich in Ungarn kaufen kann, hätte ich in Frankreich überhaupt nicht kaufen können“, erklärt er. Auch eine Französin berichtet darüber, wie sie in der Corona-Plandemie nach Ungarn übersiedelte. 

Höhere Lebensqualität

Sie habe in Nîmes gelebt. Diese Stadt habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Sie mache sich jetzt keine Sorgen mehr um ihre Kinder. Die sind 23 und 20 Jahre alt und studieren in Budapest. Das sei „eine ruhige Stadt, in der sie sicher sind. Das hat mein Leben verändert!“, berichtet sie. Tschechien und Ungarn erreichen auch die zwei besten Ergebnisse in Europa für das Verhältnis von Immobilienpreisen zu Einkommensverhältnissen. Das ist ein Schlüsselfaktor für junge Auswanderer, die ein Eigenheim anstreben. Auch viele Niederländer haben schon vor Jahren ihr Land verlassen. In der Nähe des Moldau-Stausees in Tschechien sind ganze Siedlungen entstanden.

Orbáns Prophezeiungen 

Ungarns Premier Viktor Orbán hat diese Auswanderungsbewegung schon mehrmals vorhergesagt. „Im Laufe unseres Lebens werden sehr viele Christen aus Westeuropa nach Ungarn kommen“, sagte Orbán schon 2020. Diese Flucht-Tendenz von Menschen aus Westeuropa werde anhalten. „Einige kaufen kleinere Siedlungen im großen Stil auf, und darauf müssen wir vorbereitet sein“, sagte er. Auch wenn es keine Christen sind, viele betrachten Ungarn als sicheren Hafen in Bezug auf die öffentliche Sicherheit und sogar die Meinungsfreiheit. Ungarische Sicherheitsexperten stellten wiederholt fest, dass die Terrorbedrohung im Land deutlich geringer sei als in Österreich, Deutschland oder Frankreich. Denn es gebe im Land weniger muslimische Migranten.

Großes Sicherheitsdefizit

Laut einem weltweiten Ranking für Lebensqualität (Numbeo Quality of Life Index) rangiert Frankreich weltweit auf Platz 30, Ungarn auf Platz 40. Das ist aber eine verkürzte Darstellung. Denn beim Sicherheitsranking erreicht Frankreich nur 44,7 Punkte – die zweitniedrigste Punktzahl in Europa und nur besser als Weißrussland. Tschechien (73,4) hat hingegen eine der höchsten Bewertungen auf dem Kontinent, während Polen (70,8), die Slowakei (68,6) und Ungarn (66,1) ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen. Europäische Bürger in Ländern wie Ungarn und Polen werden zudem viel seltener ausgeraubt als in Ländern Westeuropas. Das gilt auch für andere schwere Kriminalstatistiken wie Vergewaltigungen.

Zum Autor: Kornelia Kirchweger war Journalistin bei „Austria Presse Agentur“, Bundespressedienst, „BBC“, „Asahi Shimbun“. Fokus: EU, Asien, USA, Afrika. Seit 2016 beim „Wochenblick“. Rockte die sozialen Medien mit ihrem offenen Brief an Greta Thunberg und machte gegen den UNO-Migrationspakt mobil.

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