Dass sich die AfD im Osten Deutschlands anschickt, Volkspartei zu werden, zeigte die Landratswahl im thüringischen Sonneberg.
Dort errang der AfD-Kandidat Robert Sesselmann auf Anhieb rund 47 Prozent der Stimmen und landete weit vor dem CDU-Vertreter Jürgen Köpper, der nur auf rund 36 Prozent kam. Sesselmann verfehlte nur knapp die erforderliche absolute Mehrheit, um erster Landrat mit AfD-Parteibuch zu werden.
Altparteien bangen vor Stichwahl
Am 25. Juni wird nun eine Stichwahl stattfinden. Bei den Altparteien löste Sesselmanns Erfolg Panikreaktionen aus. Der linke thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow verlegte sich auf die übliche und gescheiterte Taktik der Dämonisierung und rief alle sogenannten „Demokraten“ dazu auf, sich zur Stichwahl zu versammeln, als würde dies auf AfD-Kandidaten nicht zutreffen. Mit „Demokraten“ sind natürlich die Systemparteien gemeint.
Alle gegen den AfD-Kandidaten
Alle Vorsitzenden von CDU und den Ampelparteien appellierten in einem beispiellos unfairen Akt an die Bürger des Kreises, in der Stichwahl gegen Sesselmann zu stimmen. In den Umfragen führt Sesselmann als stärkster Kandidat, doch selbst wenn es gelingen sollte, mit einer beispiellosen Kampagne die Wahl des ersten deutschen AfD-Landrats abzuwehren, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis dies irgendwo passiert.
Ausgrenzung wird scheitern
Denn schon jetzt zeigt sich, dass sämtliche Versuche, die AfD aus dem demokratischen Prozess auszuschließen, endgültig gescheitert sind. Die Altparteien werden früher oder später nicht umhinkommen, sich auch mit Mandatsträgern der in Umfragen derzeit zweitstärksten deutschen Partei – die AfD steht bei 20 Prozent mit weiter steigender Tendenz – abfinden zu müssen. Und das gewiss nicht nur auf kommunaler Ebene.