EU-Klimakommissar: Ohne Atomkraft geht nichts

Von Daniel Matissek
24. September 2023
Lesezeit: 1 Min.

Der neue EU-Klimakommissar Maros Sefcovic hat der deutschen Energiepolitik eine weitere schallende Ohrfeige versetzt: Er erklärte, dass das europäische Ziel der Klimaneutralität nur durch Nutzung der Atomenergie zu erreichen sei. Indirekt brachte Sefcovic damit zum Ausdruck, dass Deutschland mit seiner irrsinnigen Energiepolitik völlig isoliert ist. 

Am Rande der UN-Generalversammlung in New York erklärte er: „Wenn man sich zahlreiche Projektionen für 2050 und die Zeit danach anschaut, habe ich ehrlich gesagt noch keine Prognose gesehen, laut der Klimaneutralität ohne Atomenergie zu erreichen wäre.“

Energiepolik ist „souveräne Entscheidung“

Abgesehen davon, dass auch die „Klimaprognosen” selbst reichlich unseriöse, ideologische Konstrukte sind, die sich regelmäßig als völlig falsch erweisen, dann aber einfach noch weiter in die ferne Zukunft verschoben werden, ist Sefcovics Feststellung natürlich inhaltlich korrekt.

Sefcovic stellte auch klar, dass es eine souveräne Entscheidung der jeweiligen Regierungen sei, welche Energiequellen ein EU-Land nutze: „Wir sehen einige Mitgliedsländer, die in jüngster Zeit in den Bau neuer Atomkraftwerke investieren“, sagte er weiter.

Kleine Reaktoreinheiten im Kommen

So gebe es ein großes wirtschaftliches Interesse an der Entwicklung kleiner Reaktoren, in denen er eine Option für die Zukunft sieht. In Sefcovics slowakischer Heimat werden zwei neue Atomkraftwerke gebaut; auch der französische Präsident Emmanuel Macron rief dieses Jahr die „Wiederbelebung der Atomkraft" aus und will mindestens 14 neue Atommeiler bis 2050 errichten lassen.

Tschechien will ein weiteres Kraftwerk bauen und ein bestehendes erweitern, auch in Finnland, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Slowenien sollen neue Werke entstehen. Belgien hat seinen geplanten Atomausstieg um zehn Jahre auf 2035 verschoben, Schweden hat ihn ganz aufgegeben und will sogar neue Werke errichten.

Bedarf aus eigenen Mitteln decken

Nur Deutschland setzt seine energiepolitische Geisterfahrt fort, indem es nicht nur seine drei verbliebenen, perfekt funktionierenden Kraftwerke inmitten einer selbst mitverursachten Energiekrise abschaltete, sondern nicht einmal ansatzweise in der Lage ist, seinen Bedarf aus eigenen Mitteln zu decken.

Sefcovics Plädoyer zeigt, dass das deutsche Beispiel, wie auch in so vielen anderen Gebieten, nur noch als abschreckendes Beispiel dienen kann.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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