Dramatischer Medikamentenmangel als Folge von Abhängigkeiten

Von Daniel Matissek
28. April 2023
Lesezeit: 3 Min.

In Deutschland nimmt der Medikamentenmangel immer drastischere Ausmaße an. Apotheker sprechen längst von einer katastrophalen Lage. Die Ärztekammer sieht inzwischen ein erhebliches Risiko für die Patientensicherheit. 

Erst diese Woche erklärte Karl Lauterbachs Gesundheitsministerium den Notstand bei der Versorgung mit antibiotikahaltigen Säften für Kinder. Damit dürfen Behörden nun Arzneimittel freigeben, noch bevor eine letztgenehmigte Version der Packungsbeilage vorliegt.

Antibiotika & Penicillin fehlen

Generell herrscht vor allem ein Mangel an Antibiotika und Penicillin: Eine Apothekerin erklärte, dass sie in ihrer Not inzwischen selbst entsprechende Säfte für Kinder aus Restmaterial an Antibiotika-Tabletten herstelle. Dieser desolate Zustand hält bereits seit Monaten an, ohne dass eine Verbesserung in Sicht wäre. Auch durch eine Steigerung der Produktion lässt sich keine flächendeckende und bedarfsgerechte Verfügbarkeit mehr sicherstellen. Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Regina Overwiening, erklärte sogar, in dem Land, das einmal die sprichwörtliche Apotheke der Welt gewesen sei, werde die Patientenversorgung immer schwieriger. 

Fatale Abhängigkeit vom Ausland

In Bayern wurde bereits eine eigene Task Force gegründet. Ausgerechnet nach der dreijährigen Psychose einer sogenannten Pandemie mit einer erfundenen Überlastung von Kliniken und Gesundheitswesen tritt nun eine reale Überlastungssituation ein. In der aktuellen Krise bestätigt sich exakt das, wovor Kritiker der Globalisierung im Pharmasektor und der mit ihr verbundenen Auslagerung der Arzneimittelproduktion ins Ausland seit Jahren warnen: Deutschlands Abhängigkeit – in Österreich sieht es nicht besser aus – erreicht systemisch bedrohende Ausmaße. Plötzlich fordern jetzt auch Politiker, Fachverbände und Branchenvertreter transparentere Lieferwege, die Förderung von mehr Produktionsstätten im Inland oder wenigstens in Europa. Aber auch den Aufbau von Reserven, die künftig auch zwingend vorgehalten werden müssten. 

Hektische Betriebsamkeit bei der EU

Die EU-Kommission reagierte mit einem Vorschlag zur völligen Reform der Pharma-Gesetzgebung: Es sollen eine Liste wichtiger Präparate angelegt, Schwachstellen in den Lieferketten angegangen und Unternehmen dazu verpflichtet werden, Versorgungslücken und den Rückruf von Medikamenten früher zu melden und Vorsorgepläne erstellen. Zudem soll die Entwicklung neuer Präparate angekurbelt und die heimische Industrie wettbewerbsfähig gehalten werden.

Pharmaverband fürchtet Umsatzrückgang

Vom Präsidenten des Europäischen Pharmaverbands (EFPIA), Hubertus von Baumbach, kam natürlich umgehend die Warnung, die Kommissionsvorschläge würden die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie gefährden. Der europäische Verbraucherverband Beuc hingegen lobte die Pläne und tadelte, dass die großen Pharma-Konzerne bisher „wie verrückt Lobbyarbeit“ betrieben hätten, nur um ihre Gewinne zu schützen.

Autarkie statt Globalisierung!

Die hochbrisante Lage zeigt einmal mehr die Schattenseiten der so viel gepriesenen Globalisierung und der Verlagerung nationaler Souveränität hin zu supranationalen Gremien und Netzwerken: Von den wenigen Profiteuren werden die weltweite Vernetzung und Erhöhung der Abhängigkeit ganzer Staaten vom Welthandel als Segen gepriesen. In Wahrheit aber dient die Globalisierung nur den Globalisten selbst, während die Bürger zuvor souveräner Staaten Armut und Mangel leiden müssen – selbst im vermeintlich reichen Deutschland. Auch der Medikamentenmangel ist vor allem auf massiv gestörte Lieferketten zurückzuführen, die nur ein weiteres Symptom der zahlreichen Abhängigkeiten Deutschlands in fast allen Sektoren sind.

Ampel prolongiert Abhängigkeit vom Ausland

Die deutsche Ampel-Regierung tut bekanntlich alles, um dies nach Kräften zu verschlimmern: Die Abhängigkeit von russischem Erdgas wurde durch eine noch größere im Bereich Flüssiggas aus den USA ersetzt. Bei Windkraftanlagen-Komponenten und Solarpanelen ist man praktisch komplett auf China angewiesen. Die Elektromobilität und Akkutechnik basieren vollständig auf ausländischen Importen. Auch Atomstrom muss inzwischen komplett aus dem Ausland importiert werden, weil man sich durch den wahnwitzigen Atomausstieg anderen Ländern ausgeliefert hat.

Regierung steuert nicht dagegen

Und auch im Pharmabereich herrscht eine besonders skrupellose Profitgier: Impf-Platzhirsch Biontech ist dafür ein gutes Beispiel: Der Konzern kassierte dank massiver politischer Unterstützung Abermilliarden mit seinen ebenso wirkungslosen wie gefährlichen Corona-Impfstoffen – nur um seine künftige Krebsforschung jetzt nach England auszulagern. Statt solche Abhängigkeiten zu bekämpfen und im Inland Kapazitäten zumindest zur Deckung des Eigenbedarfs und zur Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wird die globalistische Selbstaufgabe fortgesetzt. Autarkie und Nationalismus gebrandmarkt – obwohl beide die einzige Garantie für das Überleben von Völkern innerhalb des eigenen Staatsgebietes sind. Wenn Mangel, Krankheit und Armut nicht auch in der sogenannten Ersten Welt zum Alltag der Zukunft gehören sollen, muss hier dringend ein Umdenken stattfinden.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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