Wer von den Österreichern glaubt, dass durch ökologisch erzeugten Strom die Preise für ihn günstiger werden, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Denn die teure System-Umstellung muss auch finanziert werden.
Reden ist eine Sache, handeln eine andere. Als Ankündiger hat der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer am Donnerstag wieder ganz schön was weitergebracht.
Nehammers großspurige Ankündigung
Beim sogenannten „Kanzlergespräch“ sagte er, dass er sich von den Energie-Konzernen nicht mehr länger „papierln“ lassen wolle – „papierln“ ist ein österreichischer Ausdruck für „einwickeln“. Warum aber hat sich Nehammer überhaupt so lang papierln lassen? Weil er überzeugt war, dass die Konzerne von sich aus niedere Strompreise anbieten werden?
Naivität und vielleicht auch Hilflosigkeit sind leider keine Ausschlusskriterien, um Kanzler werden zu können. Haben die bisher schon getätigten Maßnahmen der Gewinn-Abschöpfung eigentlich schon irgendwelche Auswirkungen gezeitigt? Offenbar nicht, weil Nehammer auch forsch erklärte: Sollten sich die Energiekonzerne weiterhin stur verhalten, „werden wir nicht davor zurückschrecken, weitere Maßnahmen zu beschließen.“
Zweieinhalb mal höhere Strompreise prognostiziert
Vielleicht einmal wirksamere als die bisherigen, hoffen die Österreicher noch immer, obwohl sie es kaum noch glauben. Öko-Jünger setzen ohnehin schon voll auf den Öko-Strom. Wenn sie sich da mal nur nicht vergaloppieren! Denn Experten prophezeien, dass weder Drohungen noch der herbeigesehnte Öko-Strom den Bürgern niedrigere Strompreise bescheren werden – im Gegenteil. Für die nahe Zukunft – so eine neue Studie – wird es zweieinhalb Mal höhere Strompreise geben wie in den 15 Jahren vor der Krise – und zwar für lange Zeit.
Enorme Investitionen für Öko-Strom
Denn auch wenn Wind und Sonne keine Rechnung schicken, Ökostrom-Kraftwerksbauer, Solarmodul-Hersteller, Installateure etc. werden sicher nicht auf das Legen einer Rechnung verzichten wollen. 36 Milliarden Euro verschlingt die Errichtung aller notwendigen Ökostrom-Kraftwerke in Österreich und die dafür nötigen Stromleitungen schlagen noch einmal mit 24 Milliarden Euro zu Buche.
„Zahlt eh alles der Staat“, jubeln Öko-Jünger und Klima-Kleber, vergessen dabei aber, dass auch sie es sind, die in versteckter Form über Steuern, Ökostrom-Abgaben und Gebühren die teure System-Umstellung mitfinanzieren. Der Strom kann also gar nicht mehr billig werden, weder für sie noch für die anderen Österreicher.