IMAGO / Christian Ditsch
Geheimtreffen

69. Bilderberg-Konferenz am Wochenende in Portugals Hauptstadt Lissabon

Von Knud Wermescher
19. Mai 2023
Lesezeit: 2 Min.

Wieder ist es einmal so weit: Nach einer Corona-bedingten zweijährigen Pause findet in den kommenden drei Tagen die berühmt-berüchtigte „Bilderberg-Konferenz“ wieder statt. 

Interessanterweise gelangten heuer die entsprechenden Informationen besonders spät an die Öffentlichkeit. Veranstaltungsort ist nach Washington DC diesmal die portugiesische Hauptstadt Lissabon

Verschwiegenes Forum

Das Forum, benannt nach dem ersten Versammlungsort, dem Hotel de Bilderberg in Oosterbeek, wurde 1954 von Prinz Bernhard der Niederlande ins Leben gerufen. Regelmäßig treffen sich dabei Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft aus Nordamerika und Europa. Das Bemerkenswerte an diesen Treffen ist, dass die Teilnehmer, obwohl sie meist hohe politische Ämter bekleiden, offiziell als Privatpersonen eingeladen werden und somit meinen, der Öffentlichkeit über diese Treffen keinerlei Auskünfte erteilen zu müssen. Stattdessen sehen sie sich einzig und allein der dort geltenden Hausregel, der sogenannten „Chatham House Rule“ unterworfen, die besagt, dass man zwar über die besprochenen Themen sprechen, nicht aber mitteilen darf, wer was gesagt hat. 

„Who is Who“ des digital-finanziellen Komplexes

Die Teilnehmerliste ist auch in diesem Jahr wieder beeindruckend und verursacht zudem ein mulmiges Gefühl. Denn diese liest sich wie ein „Who is Who“ des digital-finanziellen Komplexes, wie der Wirtschaftsexperte Ernst Wolff ihn bezeichnet. So feiern hier nicht nur hochrangige EU-Politiker und europäische Wirtschaftsbosse ein Stelldichein mit IT- und Überwachungsprofis, Top-Bankern und ausgewählten Medienvertretern. 

Ausgesuchte Teilnehmer

Geladen sind auch Pfizer-Chef Albert Bourla sowie Børge Brende, Präsident des Weltwirtschaftsforums, und Marc Rutte, einer der fanatischsten Jünger Klaus Schwabs. Und selbstverständlich wird auch die graue Eminenz der US-Außenpolitik, Henry Kissinger, kurz vor seinem hundertsten Geburtstag, den elitären Kreis mit seiner Anwesenheit beehren. Um neue Befehle auszugeben, wie Spötter behaupten. Aus Deutschland nehmen u.a. Paul Achleitner von der Deutschen Bank, Mathias Döpfner vom Springer Verlag, Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt und überraschenderweise Anton Hofreiter von den Grünen teil. 

Nur zwei Österreicher eingeladen

Mit Außenminister Alexander Schallenberg sowie Martina Salomon, Chefredakteurin des „Kurier“, sind lediglich zwei Vertreter aus Österreich eingeladen. Außenminister Ignazio Cassis wiederum ist einer von drei Schweizern, die in Lissabon erwartet werden. Nicht auf der Teilnehmerliste, aber gestern am dortigen Flughafen gesichtet: Transhumanist Yuval Noah Harari

KI und weitere Schlüsselthemen

Als geplante Gesprächsthemen wurden neben dem Ukraine-Konflikt u.a. Künstliche Intelligenz, das Bankensystem, Indien, China und interessanterweise „US-Leadership“, also die Führungsrolle der USA ausgegeben. Zukunftsträchtige politische Hoffnungsträger wie dereinst Pamela Rendi-Wagner, die nur wenige Monate nach ihrer Teilnahme am Bilderbergforum völlig überraschend zur SPÖ-Vorsitzenden gewählt wurde, sind diesmal offensichtlich nicht dabei.

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